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QUICKSILVER

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"Dig That Treasure"(Asthmatic Kitty/Cargo) fordern die Kalifornier von CRYPTACIZE. Aber gern, ist das doch quasi die Kernkompetenz der WESTZEIT! Diese Band wechselt die Sparten von swingendem UK-Gitarrenpop der früher 90er zu faserigem AvantFolk schneller als eine Formel-1-Crew die Slicks. "Heaven Is Human", Pop ist Kunst und in 31 Minuten (beinahe) alles gesagt. Unterstellen wir mal die gebotene Bescheidenheit, so musizieren bei "Distance Is Neccessary"(Skycap/RTD) also die Sterne. Leider können aber weder Beteigeuze noch Sirius richtig gut singen, der IndiePop der westfälischen STARS PLAY MUSIC bleibt deshalb trotz prominenter Fürsprecher (Slut sind SPM-Freunde) etwas kraftlos. Auch "Happiness"(Catalogue/Al!ve) leidet unter Schwindsucht. SÉBASTIEN SCHULLER verwechselt Melancholie mit Lahmarschigkeit und kann sich vor allem nicht so richtig entscheiden, ob er nun fragilen Folk, sensible Pianoballaden oder doch PopSongs machen will. Die 7 Stücke des Minialbums "Oh Beatrice"(Ark Recordings/PIAS) zeigen, daß in der texanischen Provinz nicht nur RedNeckCountry gespielt wird. TACKS, THE BOY DISASTER widmen sich hingebungsvoll dem depressiven IndieFolk. Oder doch -Pop? Zumindest blinzelt gelegentlich eine MelodienSonne durch die MelanchoWolken. Etliche Nummer größer kaufen THE NATIONAL BANK ihre Hosen. Viele hofften nach dem namenlosen Debut von 2004 auf einen Nachfolger, daß dieser nun doch (noch) erscheint, wird in den besseren Studentenkneipen und Indiediscos für Freude sorgen. Die Norweger hatten offenkundig ein ordentliches Budget, aber für die Ewigkeit ist "Come On Over To The Other Side"(Universal) trotzdem nicht. Andere Clubs, andere Musik (die Popwelt ist schließlich vielfältig): Vom grenzwertigen Scooter-Stumpfsinn bis Ladytron, von Patenbrigade Wolf über Umbra Et Imago bis Der Tante Renate und Hocico - "Advanced Electronics Vol.6"(Synthetic Symphonie/SPV) versorgt die entsprechenden Lokalitäten mit 34 z.T. exklusiven tracks. Neben 2 CDs gehört auch eine DVD zum durchaus ansprechenden Paket, die aber wohl eher im häuslichen Player rotieren wird. Was allerdings JULI KAPELLE veranlasst, die Menschheit mit ihren bedeutungsschwer-sinnarmen Kollagen zu belästigen, bleibt rätselhaft. Zum Glück besteht "Andacht, im Anschluß: Begegnung"(t&TT) aus nur einem Stück von knapp 10 Minuten. Das reicht - und hoffentlich finden die nicht das ersehnte "größere Label"! Ein solches müssen BAUHAUS nicht (mehr) suchen, denn Daniel Ashs hallende Goth-Gitarrenwände und das waidwunde Heulen des Werwolfs Peter Murphy waren 1980 auf "In The Flat Field" sensationell und wegweisend. Leider versuchen es die Jungs anno 2008 immer noch auf diese Manier, so daß "Go Away White"(Cooking Vinyl/Indigo) zwar solide, aber stellenweise eben doch peinlich ist. Ganz anders Mosz-Gründer NEMETH, der auf "Film"(Thrill Jockey/RTD) seine vornehmlich elektronischen Soundscapes für Underground-Filme bzw. -Videos zusammengefaßt hat. Bestimmungsgemäß als Bildergänzung geplant, entwickeln die 6 Stücke auch auf sich gestellt eine beachtliche Intensität, insbesondere "Transitions" hat mich mit seinem smoothen Kesselschmiedengroove sehr beeindruckt. Wieder etwas komplizierter ist das namenlose Ergebnis der Zusammenarbeit von Extremperkussionist Z'EV mit der auf Minimal und drones spezialisierten portugiesischen Avantgarde-Truppe OSSO EXOTICO (Crouton/A-Musik). Wenn sich die Beteiligten klanglich gefunden haben, verzaubert die improvisierte Kombination von mantrahaftem Lärm und Tribal-Schlagwerk. Allerdings ist der Weg dahin zuweilen sehr lang. Auch das BERSARIN QUARTETT (Lidar/RTD) belässt seine CD namenlos. Eine Stunde lang kann man durch wundervolle elektro-orchestrale (Film)Landschaften wandern, ohne ermüdet oder gelangweilt zu werden. Unsere geschmackssicheren Freunden von Fat Cat Records aus Brighton erfreuen alle Connaisseurs mit 4 sehr verschiedenen, aber durchweg wundervollen Singles. Zuerst die herrliche 12" "Neighbors Remixes" von VETIVER, der Band um Andy Cabic. Gemeinsam mit Pernice Brother Thom Monahan als Produzent verwandelte er zwei eher neofolkige Originale in zärtliche Instrumentalmonster, aus deren Melodica-drones eine freundliche Flötenmelodie hervorschimmert. Klingt ziemlich isländisch, das Ganze. Eher dem erwähnten NeoFolk verpflichtet ist NINA NASTASIA, die mit "What She Doesn't Know" (rec. by Albini) eindrucksvoll in Erinnerung ruft, wie gut mir 2006 ihr Album "On Leaving"gefiel. In die gleiche Kerbe schlägt übrigens nicht minder gelungen ALELA DIANE mit "The Pirate's Gospel"(Fargo/RTD). Ganz im Sinne der PsychFolker von Nowottny bis Decemberists werden hier die Details sanft/rauer Gitarrenarpeggios und brüchiger Stimm(ung)en untersucht. Zurück zu den Fat-Cat-7"es. Als Appetizer für's anstehende Debutalbum gibt's mit "Tightrope" von THE RANK DELUXE hektischen IndiePunk, der den US-Megasellern zeigt, wie Anarchy & Riot heutzutage klingen müssen. Etwas zerbrechlicher sind FRIGHTENED RABBIT, die von Mainstream-Fans vielleicht zwischen REM und Herrn Blunt verortet würden, mit "Heads Roll Off"aber unter Beweis stellen, daß Weinerlichkeit und Sentimentalität zwei Paar Schuhe sind. B-Seite ist hier ein höchst gelungenes Cover von N-Trance's "Set You Free". Vinyl lebt, aber 2008 kann man das alles selbstredend auch bei fat-cat.co.uk downloaden. Wechseln wir mal in's Jazz-Fach. Dort verzaubert die mittlerweile in der Schweiz lebende Chinesin JAMIE WONG-LI auf "Golden Child"(O-Tone Music/Edel) mit einer eindringlich-sanften Stimme weit jenseits von Vibratoterror oder Jazzröhrenklischee. 14 Mal lupenreiner MainstreamJazz(Pop) im besten Sinne. Aber es lauern auch Fallen wie "Saffronia", LYAMBIKOs zwar gut gemeinte, aber über die volle Länge doch nur unzureichend umgesetzte Hommage an Nina Simone. Erst wenn die Thüringerin das dezent adaptierte Standard-Korsett ablegt und sich wie in "Mawe Mawe" auf ihre tansanische Herkunft besinnt, gelingen Kraft und Ausdruck wirklich. Beides geht ARIELL DOMBASLE leider komplett ab. "C'est si bon"(beide SonyBMG) will und kann nichts, selbst Unsterbliches wie "Que sera" oder "Cheek To Cheek" erstickt diese Frau mit ihrer aufgesetzten Doris-Day-Haftigkeit. Keinesfalls Jazz, aber auch nicht Country im engeren Sinn sind die 24 tracks, die Jonathan Fischer für Folge 2 seiner "The Soul Of Black Country" untertitelten Samplerreihe ausgesucht hat. "More Dirty Laundry"(Trikont/Indigo) beinhaltet Kennerstoff ebenso wie Allgemeinwissen, stellt also Lou Johnson und Junior Parker neben Sammy Davis Jr. und Solomon Burke. Dass die allesamt (auch) CountrySoul spielen erklärt Fischer im starken Beiheft. Next station "Worldmusic". Oder worunter man "Camping Shaabi"(Crammed Discs/Indigo) von THINK OF ONE auch immer ablegen möchte. Die CD versucht eine Mixtur aus Dub, Rock, Jazz und eben Shaabi. Die Belgier luden sich einige Stars dieser marokkanischen Popspielart in's Studio, aber die 14 Stücke wollen trotz des angenehm holprigen 6/8-Takts leider nicht so recht zünden - da hilft auch der Gastgesang von Honeymoon Killerin Veronique Vincent bei "Fantome" nicht. Der ganz reinen Lehre verpflichtet ist Wolfgang Meyerings MALBROOK mit "Qwade Wulf"(Westpark/Indigo), einem Album voller nordisch-friesischer (Folks)Lieder. Für meinen Geschmack allerdings leicht missionarisch überladen, musikwissenschaftlich etwas über-untersucht und irgendwie auch zu "original". Da gehen NETNAKISUM deutlich entspannter an's Werk. Die "selftitled" CD (Geco Tonwaren/Indigo) der vier Damen, die darauf hinweisen, kein "Stubenmusikklassiksalonorchester" zu sein, sprudelt in Schrammel(n)manier durch's österreichische Liedgut. Von Mozart bis "Almrausch und Enzian" geht alles durch die StreicherPolkaMühle. Wieder etwas mehr "roots"-orientiert sind die beiden ARC-Music-CDs, die ich in diesem Monat empfehlen kann: Zum einen weitere Exkurse in Sachen "Chinese Folksongs" von GONG LINNA, deren Volks- und Kinderlieder aber ziemlich modern und auch für okzidentale Ohren zugänglich arrangiert sind. Zum anderen setzt ARC die Erkundungen in (Nord)Osteuropa fort: "Best Of Folk Music From Latvia" bietet einen Überblick über den FolkPop, der z.Zt. in Riga und Umgebung angesagt ist. Gern trifft ein solider Beat oder ein dominater E-Bass-Groove auf traditionellen Gesang und tanzen kann man sicher prima dazu.

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