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QUICKSILVER

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FutureSoul im Herbstnebel!? Why not? Die Dresdner von SERALEEZ verbinden Soul und HipHopGrooves, auch etwas R'n'B schwingt auf "Good Life"(Agogo/Indigo) mit. Nicht ohne Grund beruft man sich u.a. auf Erykah Badu, denn mit ihrer New Yorker Frontfrau haben sie eine gewaltige Stimme am Start. 4
Der Brite MYLES SANKO macht es uns mit "Just Being Me"(Légère/Broken Silence) traditioneller, discokugelmäßiger. Sehr slick & schick. 3
Eine kleine Prise mehr Rhythm&Blues streut RAPHAEL WESSING in "The Soul Connection/Captured Live"(Paper Cake/ZYX). Hammond-Nostalgie und verschwitzer PowerGroove. 4
PBUG kommen mal wie Kool&The Gang-Wiedergänger, mal wie RHCP-Klone rüber, outen sich auf dem famosen "Stand Up"(Jazzline/Delta Music) aber immer als George-Clinton-P-Funk-Fans. Dance Dance Dance! 4
Bei "Bend The Rules"(Deepdive/Believe Digital) von KLISCHÉE können die schweißnassen Hemden etwas trocknen, denn die Schweizer binden zwar einen bunten Strauß aus ElektroPop und IbizaDance (dazwischen auch eine kurze Erinnerung an ihre ElektroSwing-Vergangenheit), aber jener welkt schon im Papier. 2
DJ WERD steht lieber in der 2. Reihe (hinter deutschen Pop- und Rapsternchen), mit "The Path"(Long Lost Relative) tritt er nach vorn. Sein entspannter downbeat-dub-lounge-style kann die HipHop-Schule nicht leugnen, sich aber trotzdem sehen lassen. 4
Mit ein wenig Spielpraxis ist ein halbwegs vernünftiger Reggae-riddm nicht schwer. Durchschnittliche Studiospielerein (Reggae? Klar, Echo drauf!) sind auch kein Hexenwerk. Deshalb sollte man als Dancehall-Macker wenigstens eine angenehme (oder prägnante) Stimme haben. FAYA SON BANTU fehlt diese, was "Hungry Days"(Good Call/Recordjet) beweist. 2
Die KUTIMANGOES hingegen haben Feuer im Hintern. "Made In Africa"(Tramp/Groove Attack) startet mit dem "Waka Waka"-Ruf, den Shakira massenkompatibel machte und feiert AfroPop auf ordentlichem Niveau. Bis zum Vorbild Fela Kuti ist es noch ein Stück, aber die Richtung stimmt! 3
GAYE SU AKYOL kommt aus Istanbul und auf "Hologram Ýmparatorluðu"(Glitterbeat/Indigo)verschmelzen dominante türkische Streicher und Trommeln gelegentlich mit PostPunk-Erinnnerungen (Dünya Kaleska) zu kleinen Schmuckstücken. 4
Die Schwedin IDA LONG pflegt auf "Rainbow & Tears"(Mighty Sound Sweden/Believe) ein leicht hysterisches, aber doch sehr interessantes ElektroSiSoTum. Portishead meets Kate Bush, meint die Promoagentur. 3
Was J&L DEFER auf "No Map"(Exploding In Sound) abliefern, ist mit FuturII-Pop nur unzureichend beschrieben. Kryptischer Gesang, traditionelle Gitarren, viel gestörte Elektronik, Rauschen, eigenartige Rhythmen. Schlichte Schönheit - aber immer als Song gedacht. 4
Der MathRock auf "Summering"(Doubleplusgood) von THE BRONZED CHORUS ist da straighter. Und das will was heißen, denn auch hier verstecken sich die süßen Melodien hinter Wänden, in diesem Fall aus energetischen, drums-getriebenen Gitarren. Namaste! 4
SIXTH MINOR widmen sich einem z.T. heftig stampfenden IndustrialRock, zeigen auf "Amygdalae"(Megaphone/Africantape) aber auch mal ihre ambiente Seite. 3
POWELL macht "Sport"(XL Rec./Beggars/Indigo). Haha! Musikalisch heißt das Membranenfolter, denn der Knabe liebt verzerrte Elektrosounds, dreht gern an allen Reglern seiner Software zugleich und versteht Techno als Waffe. Tanzen ist dazu nicht leicht, aber vielleicht gerade deswegen... 4
Da ist die Warschauer Cellistin RESINA entspannter. Auf der s/t CD (130701/Fat Cat) schwirrt es oder summt gleich einem Hornissenschwarm, aber wenn sie minimalistische Fragmente wiederholt oder ihr Instrument zur drone-machine werden lässt, sinkt der Puls sofort. 4
Auch ISAN mögen es ruhig. "Glass Bird Movement"(Morr/Indigo) beginnt mit zwei identischen tracks (Preßfehler?), spielt dann aber solange mit zischelnder drum-Spur, hallendem Klangdesign und feinen Soundschnipseleien, bis die Puzzleteile ein wunderschönes Bild ergeben. Sesselmusik. 4
ADAM BRYANBAUM WILTZIE kennt man von Stars of the Lid, mit "Salero"(Erased Tapes/Indigo) liefert er den streicherlastigen, mit feinen Tupfen einer Gitarre garnierten Soundtrack zu einem Dokfilm vor. Entspannte Elegie. 3
Elegisch bleibt es mit CHRISTOPHER TIGNORs "Along A Vanishing Plane"(Western Vinyl/Cargo): einsame Geigen, Glocken und Resonanzversuche mit Becken oder Stimmgabeln, dezentes Schlagwerk. Eine sanfte Produktion mit hohem Anspruch. 4
LOSCIL ist geistesverwandt, seine neue CD "Monument Builders" jedoch elektronischer. Nick Andersons wundervolles Hornspiel passt sich in diese milde Landschaft perfekt ein. 5
BENOÎT PIOULARD bricht mit "Listening Matter" ein wenig aus, denn hier gibt es zu den soundscapes Akustikgitarren, Perkussionklapperein und Gesang. Next Generation SiSo. 3
STEVE HAUSCHILDT dekliniert auf "Strands" kosmische SynthMusik ausführlich in ihrer ambienten Form - mal schwebend, mal voller Sequenzerlinien. 3
FORMAs "Physicalist"(alle Kranky/Cargo) ist - entgegen dem Labelinfo - dichter an Klaus Schulze denn an Harold Budd, aber was ist an sequenzerbasierter Synthesizerkunst denn verkehrt? 4
"Hingus"(Bureau B/Indigo) ist die re-issue eines 1981 in der UdSSR (genauer in Estland) erschienenen Elektronikalbums des Ex-ProgRockers SVEN GRÜNBERG. Auf estnischen KleinserienSynths und Kirchenorgeln entstanden Flächen, die durch diverse exotische perkussions dezent ergänzt werden. Was die hippieske Stimmung angenehm aufrauht. 4
Hinter J.G. BIBERKOPF steckt ein Litauer, seine "Ecologies II: Ecosystems Of Excess"(Knives) kommen als Buch/LP. Herzzerreißendes Schluchzen, Gänsegeschnatter zu sentimentalKlavier, Synthflächen und Geräusche, als würden Häuser, mindestens aber 4-m-Boxentürme einstürzen. In Londons Kellern hat diese Art cut-up-techno sicher schon einen griffigen Namen. 4
Brachial-Ambient könnte man "Lumbar Fist" von CUT WORMS nennen. Generiert mit div. Keyboards, Gitarren, drums, tapes und "1 m² effect pedals". 3
Ähnliche Baustelle, aber etwas feiner texturiert, klangdetailverliebter und rein elektronisch: GINTAS Ks "Low"(beide Opa Loka Rec.). 3
"What Actually Happened"(Clang) von LARS GRAUGAARD & MORITZ BAUMGÄRTNER hingegen besteht aus komplex-eindrucksvollen up-tempo-soundscapes auf Perkussion-Basis. 3
Mit Roedelius hat CHRISTOPHER CHAPLIN auf "Je suis le Ténébreux"(Fabrique/RTD) einen Altmeister an seiner Seite. Die herrlich sperrigen Konstrukte aus Geigen, Elektronik, Stimmen und Akkordeonfragmenten befassen sich mit einem mysteriösen Grabstein in Bologna - geisterhaft genial. 5
ADRIAN CORKERs Soundtrack zu "Die Habenichtse/The Have-Nots"(SN Variations) besteht aus melancholisch-schrillem Saitenschaben. Zu Beginn wird das Streichquartett in "lock-grooves" geschickt, dann arbeiten die Solisten an ihren Themen, es gibt eine reduzierte Pianoballade und zum Schluß singt Geigerin Aisha Orazbayeva berückend schön Cages "Experiences No 2". 4
Die "Gletschermusik" von SOOJIN ANJOU-ASKAT JETIGEN-ROBERT LIPPOK verbindet für eine ambitionierte Performance zentralasiatische Folklore mit Avantgardeelektronik, bleibt aber zumindest als Konserve etwas unverbindlich. 3

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