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ANOMALISA

Paramount

ANOMALISA

Wenn Charlie Kaufmann seine Fans lange warten lässt, dann darf sich gefreut werden. Mit ANOMALISIA ist ihm wieder mal ein besonderer Clou geglückt, ein Stück Kopfkino, dass noch lange nachwirkt. Wieder einmal gibt es die Anlehnung an eine psychische Störung, hier dem Fregoli-Syndrom, das seinem Träger suggeriert, alle Menschen seien ein und die selbe Person mit unterschiedlichen Masken (wer jetzt an BEING JOHN MALCOVICH denken muss ist klar im Vorteil). Kaufmann selbst schrieb bereits das Theaterstück auf dem der Film basiert unter dem Pseudonym 'Francis Fregoli'. Umgesetzt wird dieser Eindruck im Film auf der akustischen Ebene, wo außer den zwei Hauptfiguren, alle anderen von Tom Noonan gesprochen werden und eine seltsam monotone Art an den Tag legen. Ironischer Weise handelt es sich bei den meisten der anderen Figuren um Dienstleister wie Taxifahrer und Hotelangestellte und ist der Protagonist Michael Stone (gesprochen von David Thewlis), den wir zunächst für sein Anti-Helden-Dasein feiern, ein Ratgeberautor, der seinen Bestseller 'How to help you help them' im Rahmen eines Seminars in Cincinnati präsentieren soll. Im Hotel 'Fregoli', in dem er untergebracht wird, überfällt ihn eine melancholische Stimmung und lässt ihn seine Ex-Freundin Bella kontaktieren, was aber nur zu einem Treffen von kurzer Dauer führt. Verstört über diverse Vorgänge im Hotel und auf der Suche nach menschlicher Nähe, trifft er auf Lisa (gesprochen von Jennifer Jason Leigh) und kann sich endlich fallen lassen... Der Oskar-prämierte Drehbuchautor führte zusammen mit Duke Johnson Regie (das zweite Mal nach SYNECDOCHE, NEW YORK) und musste für die Finanzierung diesmal auf Crowdfunding zurückgreifen, was den Effekt hatte, dass doppelt so viel Geld zusammenkam als ursprünglich angepeilt. Zum ersten mal im Kosmos der Puppentrick-Animation angekommen, konnte ein 'Mindfucker' wie Kaufmann es sich natürlich nicht nehmen lassen, die Selbstreflexion der Puppe einzubringen und für interessante metaphysische Brüche in der ansonsten recht vorhersehbaren Handlung zu sorgen. Auch der Umgang mit Körperlichkeit und explizierter Sexualität ist selbst für europäische Verhältnisse erfrischend gewagt und sorgte in den USA für ein R-Rating. Oskarverdächtig!

US 2015, Regie: Charlie Kaufmann, Duke Johnson
Darsteller: David Thewlis, Jennifer Jason Leigh, Tom Noonan u.a.
Kinostart: 21.01.2016
Weitere Infos: › www.paramount.de

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