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QUICKSILVER

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Der Monat beginnt sehr angenehm mit der Doppel-CD "Mai Guai"(Capriola/Sony) des ladinischen Trios GANES. Die Schwestern+Cousine singen zu edlem WorldPop in ihrem eigentümlichen Südtiroler Idiom, einmal 11 neue Stücke und dazu 13 Perlen aus ihrem Programm, die sie live im Studio mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg einspielten. Wobei die ehemaligen Passagiere auf Hubert von Goiserns Konzertschiff einer solchen Pathosspritze eigentlich gar nicht bedürften. 4
Etwas schwächer, weil (zu) wenig überraschend und in dieser Form eben doch schon (zu) oft gehört ist der bzw. das "Gospel Of The Jazz Man's Church"(Waggle-Daggle/Broken Silence) von KING OLIVER'S REVOLVER. Die Schweden spielen alles zwischen Klezmer und Ragtime, zwängen "Porque te vas" in ein swingendes Kleidchen und wissen ein flottes Horn zu blasen, doch der Funke zündet nur bedingt. 3
Anders, aber auch nicht viel innovativer unterwegs sind die Franzosen ADAM KESHER, die für "Challenging Nature"(Disque Primeur/EMI) den klassischen FrankoHouseElektroRock runterspielen. 3
Da gefällt mir der fett produzierte (und im Info etwas arg schreihälsig angepriesene) SynthDiskoIndiePop der australischen MIAMI HORROR fast besser. Funkige Moroder- oder Kool And The Gang-Reminiszenzen treffen auf ordentliche hooklines. Gibt: Flotte Popmusike. 4
Loungig-entspannter gibt sich ALIEN CAFÉ, das elektronische Projekt des Bassisten Ufo Walter. Im "Metropol Cinema"(Royal Flame Music) läuft ein aus Brazilectro und chilligem Downbeat-Zeugs, etwas Jazz und ein wenig Elektro ver- oder auch geschnittener Film, der wegen seiner Hochglanzoptik aber auch den Falschen (=Oberflächlichen) gefallen könnte. 3
Die Kölner PTTRNS wählen für ihre neueste Veröffentlichung das eher ungewöhnliche Format von 2 12"es: "Love Quest I / II"(Altin Viallage/Mine Rec./Cargo) präsentieren neben je einem neuen track (Animal-Collective-Goes-Highlife bzw. -BreakbeatDisco) jeweils einen recht überzeugenden Remix von "Sience Piñata"-Stücken. 3
Richtig spannend wird es wieder mit "Crocodile"(Trepok Rec./Broken Silence) von der zwischen Oslo und Zürich pendelnden MelanchoBrachialElektronikerin EIKO. Manchmal fast wie eine wütende Björk (die Sounds, nicht der Gesang), dann wieder versöhnlich und zuweilen auch nordisch-düster gibt es hier in einer guten halben Stunde mehr zu entdecken als auf vielen (längeren) CDs arrivierter Artisten.
NAT BALDWIN hat in seinem Leben (u.a. als Bassist bei den Dirty Projectors) offenbar wenig zu lachen, denn "People Changes"(Western Vinyl/Secretly Canadian/Cargo) entstand in einer einsamen Waldhütte (n)irgendwo in Maine und klingt auch so. Falsett zu Kontrabass und wenig mehr (z.B. erfrischend freie Trompeteneinwürfe bei "Lifted"). Reduziert, aber nicht unspannend. 4
JOHN MAUS kommt aus Minnesota im Mittleren Westen und hat für "We Must Become The Pitiless Censors Of Ourselves"(Upset! The Rhythm/Cargo) gerade entdeckt, wie nett Joy-Division-Basslinien, Bauhaus-Gesang voller Halleffekte und Synthieflächen zueinander passen. Wir kennen sowas aber schon und wundern uns, wieso der Mann bei Ariel Pinks Haunted Graffiti nicht mehr gelernt hat. Obwohl: Die Texte sind schon nicht schlecht... 3
Zu meiner großen Enttäuschung ist festzustellen, dass ANDREAS DORAU weder die Kraft zu einem adäquaten Alterswerk hat noch die, "Nein" zu sagen. "Todesmelodien"(Staatsakt/Rough Trade) ist inhaltlich im Grunde banal und weit weniger subversiv als es scheinen mag (und als man es von einem Mann dieses Formats erwarten darf). Der seltsame (inzwischen nervende) Singsal, die ewig gleichen Soundideen (trotz Hilfe von Die Vögel! und Inga Humpes Backgroundgesang) - nee, da hilft auch das ironische Gymnasiasten-IntelliRomantik-Fetisch-Cover kaum. Einzig "Schwarz Rot Gold" mit Françoise Cactus leuchtet ein wenig. 2
FRIEDEMANN WEISE überzeugt mich - trotz prominenter Fürsprecher - noch immer nicht. Deutschland braucht "Keine Songwriter"(Wortart), zumindest nicht noch einen sooo lustigen mit holpernden Reimen (ja, das mag ein Stilmittel sein, ich find's trotzdem nicht gut). 2
Und leider brauchen wir auch LUCIA MENSEs "Electronic Counterpoint"(satelita/A-Musik) nicht unbedingt. Diverse SoundClusterSchnipseleien, u.a. ein Stück von Manfred Stahnke, für (Block)Flöten und Liveelectronic - im Ergebnis wenig wirkungsmächtig. 2
Da lieber die verschachtelt-verspielt-vertrackten Playerpiano-Etuden eines CONLON NANCARROW. Auf der hinreißend hintersinnig betitelten CD "As fast as possible"(Wergo/Note1) wurden seine für automatisches Klavier geschriebenen Stücke für 4, 6 oder auch 8 Hände arrangiert, es gibt aber auch 3 Orchesterstücke, eingespielt vom Ensemble Modern, die allesamt flott und schön durcheinander klingen. 4
Mit eher unbekannten Komponisten befassen sich zwei CDs aus dem Hause Crystal (entstanden in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur). Zunächst Italienische Romantik des ausgehenden 19. Jhds.: Zwar fehlt ihm die deutsche Schwermut, doch GUISEPPE MARTUCCIs "Piano Concerto No. 2" klingt durchaus angenehm, führt das Soloinstrument (Pietro Massa) souverän leicht, garniert mit dennoch dramatischen Bläsereinwürfen und Streicherwänden. 3
Zum anderen lernen wir den Russen REINHOLD GLIERE kennen, der in seinen von Corinna Simon recht engagiert eingespielten "Piano Works"(beide Crystal Classics/Cappricio) ein Klangbild entwirft, das gleichermaßen graziös wie verspielt wirkt. Avantgarde hat hier keinen Platz, aber am lauen Sommerabend, mit einem freundlichen Wein...3

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