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KERSTIN DECKER

Franziska zu Reventlow

Berlin Verlag, 379 S., 26,00 EUR

Kerstin Decker ist die ungekrönte Königin der literarischen Biografie, zumindest der deutschsprachigen. Wohl niemand versteht es wie sie, komplexe Lebenswege in wohlgeformte lakonische Sätze zu gießen, niemand bewegt sich so souverän auf dem ausgesprochen schmalen Grat zwischen gekonnter Auslassung des Unwichtigen und wortgewandter, den Leser durchaus auch fordernder Ausformulierung des Wesentlichen in durchweg hochinteressanten Lebensläufen. Aktuell widmet sich die auf das 19. und frühe 20. Jahrhundert spezialisierte promovierte Philosophin der Vita der als "Schwabinger Skandalgräfin" nur sehr unzureichend umschriebenen Aristokratentochter. Die auch im Erotischen überaus selbstbewusste Frau bricht früh mit ihrer Familie, lebt in beständiger Geldnot (zu ihrem Roman "Der Geldkomplex" s.a. WZ 06/18) und ist dabei doch ein wichtiges Mitglied der Münchner Boheme zwischen Mühsam, Rilke und von Jawlensky (bei dem sie Maluntericht nahm). Ihr Leben, das "atemberaubend" zu nennen – gerade in Anbetracht der historischen Umstände – stark untertrieben ist, wird einfühlsam erforscht und kenntnisreich kommentiert. Auch deshalb ist dieses Buch uneingeschränkt zu empfehlen.
Weitere Infos: › www.piper.de/buecher/franziska-zu-reventlow-isbn-978-3-8270-1362-0


Dezember 2018
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