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QUICKSILVER

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Natürlich hätte Hans Platzgumer eine ganze Seite Text verdient, auch und gerade weil er als CONVERTIBLE, ohne sich von seinen elektronischen Experimenten hörbar zu distanzieren, seine HP Zinker-roots neu deutet. "Frailty Of Win - Strenght Of Defeat" (Monkey/Broken Silence) stellt Indie-Gitarren-Rock wieder in den Lichtkegel, lässig und ohne Schnörkel, aber mit grosser Sorgfalt! Auch zu SHAKA PONKs "Loco Con Da Frenchy Talkin'"(edel) könnte man viel sagen, denn bei aller Abscheu vor Extremsportevents (sic!) und trotz des hochgradig dämlichen Waschzettels kann ich nicht leugnen, dass die CD der Berliner Franzmänner voller Metal-Hop und Sequenzerkram durchaus nette Seiten hat. Da sind YARAs "Stylescapes" aus dem eigentlich doch viel sympathischeren Verlag Pläne schon problematischer, denn die 7 KollegInnen haben die CD-Laufzeit komplett ausgenutzt für ihre musiklehrerhafte Fusion von World, Jazz und Klassik (?) und somit die lichten Momente völlig verdeckt. Live vielleicht OK, konserviert wäre knapper besser. Aufschlussreicher ist da die Authentizität alter Original-Aufnahmen, gut zu prüfen anhand von "Sounds From A Bygone Age Vol. 2", wo Asphalt Tango/Indigo die 1964 eingespielte Debut-LP von ROMICA PUCEANU wiederveröffentlicht. Die Grand Dame der Lautari verstarb 96 bei einem Autounfall auf der Rückfahrt von einem Hochzeits-Auftritt. Mahala-Sounds voller Herz, Schmerz und Sinnlichkeit. Genau wie die auf "Shalom Comrade!" (Wergo/SMD) zusammengestellte jiddische Musik aus der UdSSR. Seltene Aufnahmen aus dem zwischen stalinistischem Judenhass und Volksverbundenheit schwankenden Sowjetreich, mit einem feinen Gebirtig-Schlaflied und der "Rampensau" Sara Fibikh, die aber mehr musikhistorisch und -soziologisch interessant sind. Themenwechsel: ALIF TREE kommt meiner bescheidenen Meinung nach etwa 5 Jahre zu spät. Auch wenn "French Cuisine" (Compost) bei Gilles Peterson Album der Woche war, downbeat ist vorbei, genau wie Shirley-Horn- und Nina-Simone-Samples. Und wenn dann noch Reich'scher Minimalismus in's Spiel kommt, kocht die Suppe über. Das einfallsreich "Toy"(Smalltown Supersound/Rough Trade) titulierte Album des gleichnamigen Duos eröffnet mit einer "Grass Beatbox" und das klingt dann wie ein Negativland-Cover vom "Unsere kleine Farm"-score. Wuselig-hektische Musik für Trickfilme, für mein Verständnis aber ohne wirklich zwingenden inneren Zusammenhang. Auch HASSLE HOUND lassen zunächst via Pferdegewieher Bauernhof-Assoziationen aufkommen. Aber "Limelight Cordial" (Staubgold) spielt darüber hinaus mit Filmdialogen und Easy-Listening-Samples zu (zu) vertrauten Gitarre+Laptop-Sounds. Konsequent, ehrlich und direkt - was fürchterliche Schimpfworte für "aufrechte Rockmusiker" sein könnten, ist als Resume zu "Cocked & Loaded" ( 13th Planet/Soulfood) durchaus lobend gemeint. Die guten alten REVOLTING COCKS waren und sind weit mehr als "der" Ministry-Ableger, auch diese schicke Platte mit netten Gästen wie Biafra und ZZ Top- und Cheap Trick-Musikanten (dochdoch!) hat schmutzigen Charme. Wie gehabt inkl. feiner Cover: dieses Mal von Iggy Pop- bzw. Bauhaus-Songs. Andere Alt-Rebellen sind da schon weitaus weniger kratzbürstig (geworden). HUGH CORNWELL (ver)wandelte sich vom wütenden "Würger"-Chef über "Skin Deep" und "Always The Sun" zum wahrscheinlich Zopf tragenden Barden, der sanft die Schönheit einer Henry-Moore-Plastik besingt. Das Ganze aber keineswegs peinlich, sondern routiniert und bestimmt. Erschienen ist "Beyond Elysian Fields" auf dem reaktivierten Label Track Records, genau wie "Exploding Girl" von den britischen 80er-Indie-Rockern GENE LOVES JEZEBEL. Bei allem Respekt für die durchaus reflektierte Auseinandersetzung mit dem Themenkreis Krieg-Terror-Widerstand rein musikalisch etwas zu sehr "middle of the road". Folgt man dem Info, wären die 4 BandsMenschenProjekte, die sich auf der Zusammenstellung "Afterglow" (Blank Records/Broken Silence) finden, zwischen Godspeed..., Pärt und Aphex Twin zu finden. Und weil das ein zwar eingegrenztes, trotzdem aber ziemlich weites Feld ist, geht mancher dort verloren. Etwas mehr Disziplin bitte!, hätte meine stalinistische Mathe-Lehrerin an dieser Stelle gesagt.

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