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QUICKSILVER

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Nach ziemlich genau 5 Jahren feiert dieser Schnelldurchlauf seine Wiederauferstehung: Es gibt heute immer noch zu wenig Platz und zu viele (gute) Platten. Z.B. aus der Abteilung "Weltmusik": Die bulgarische Diva YANKA RUPKINA ist in Westeuropa durch 4AD und Kollegen bekannt geworden, auf "Keranka"(World Connection/Edel Contraire) verbindet sie den klassischen Balkangesang mit den ihr ebenfalls vertrauten Popprinzipien - hohes Ohrwurmpotential. Genau wie bei den auf "Obrigado"(EMI) zusammengefassten Solo-Ausflügen der Madradeus-Chanteuse TERESA SALGUEIRO. Jede Menge großer Gäste und viele schöne Lieder, bei denen aber die Fado-Melancholie den Popappeal verdrängt (bis auf Jah Wobbles Remix). ARC Music beglückt uns mit gleich 5 neuen CDs: KLEZMER JUICE fanden sich in L.A. zusammen, um der großen Zahl an Deutungen des klassischen Klezmerrepertoires die ihrige hinzuzufügen - gelungen. OLEG PONOMAREV wird als "Master Of The Russian Gypsy Violin" angepriesen, fiedelt sich aber etwas kraftlos durch die Horas und Doinas. Da fesselt ZARBANG mehr. Vier Iraner und ein Afghane trommeln sich für ihren Sufi-Soul die Seelen aus dem Leib: "Persian and Middle Eastern Percussion" at it's best. "Songs From The Source Of The Nile" präsentiert einen Querschnitt der Solo-Alben der Afrigo-Band-Sängerin. RACHEL MAGOOLA kleidet traditionelle ugandische Stücke und Eigenkompositionen in afrikanische Pop-Kleider und das macht durchaus Freude. VOCAL BAOBAB kommen aus Kuba und singen auf "Yoruba Dream" in Spanisch und Yoruba - die Betonung im CD-Untertitel "Afro-Cuban Chants" liegt dabei eindeutig auf Afro, Cuban- oder Latinelemente sind bei diesem Ausflug zu den Wurzel rar (mehr Infos zu ARC-CDs auf› www.arcmusic.co.uk). Weltmusikstar YOUSSOU N'DOUR war mit LE SUPER ETOILE DE DAKAR 1989 "Live At Montreux", spielte seinen Set aber trotz viel Schweiss auf der Stirn mit angezogener Handbremse. Auch die 6 Bonustracks von 1995 (natürlich inkl. "7 Seconds") sind nur unwesentlich spannender. Etwas (aber leider nur etwas) aufregender ist die CHICK COREA ELEKTRIC BAND, die 2004 auch "Live At Montreux" (beide DVDs: Eagle Vision/Edel Contraire) erst das Programm der aktuellen CD (To The Stars) abspulte, um der Menge dann noch einige ihrer Klassiker zu gönnen. 167 Minuten Fusion-Gedaddel, das Publikum mochte's aber sichtlich! Greifen wir nochmal in die Pop-Kiste: Da gibt es ziemliche Belanglosigkeiten wie SCOREFORs "Three Chord Symphony", derlei Poppunk haben nämlich z.B. Scycs schon vor Jahren frischer gespielt. Und auch eine The Rasmus-Support- Band wie DEEP INSIGHT muss nicht zwangsläufig gut sein (warum auch?): "Red Light, White Lines"(beide Turned Out/Al!ve) ist prätentiöser Skandinavo-Emo-Kram von sehr jungen Menschen - das tränenreiche Video macht's auch nicht besser (Gitarristen mit Stil würden nie ein Whistesnake-Shirt tragen!). Die Metallisten von GREEN CARNATION lassen für "Acoustic Verses" (Sublife/Twilight) die Verzerrer aus und zeigen so, dass ihre Songs auch jenseits von purer Lautstärke Potential haben. Selbst wenn Sänger Nordhus für meinen Geschmack etwas arg schmachtet. Dann gibt es auch ganz sonderbare Sachen, etwa "Almost Forgotten Tales" (athomemusic/AL!VE) von AT HOME. Auf den ersten, äh, Blick klingen diese Songs übertrieben pathetisch, aber bei aller Melancholie (wegen der Dylan-Thomas-Texte, die da (auch) vertont wurden?) doch fröhlich - ambitionierter gitarrenbasierter Ambientfolk mit angenehmer Stimme. Oder das erste nicht-französische signing bei unseren Freunden von Le Pop: GEKA aus Erlangen, deren von Tobias Levin produziertes und mit von-Lowtzow-Empfehlung promotetes Debut "Station" (Le Pop/Groove Attack) zwar très charmant ist, aber die Leichtfüssigkeit gallischer Kolleginnen vermissen lässt. Auch die Schwedin ANNA TERNHEIM umgarnt auf "Somebody Outside" (Stockholm Rec./Universal), ihrem nun auch hierzulande zugänglichen Erstling, mit anmutig-frischem Jungmädchen-Folkpop, dem sicher noch Wachstumspotential innewohnt. In eine ähnliche Bresche schlägt SMOOSH, allerdings unter vermehrter Anwendung von Synthies und Schepperdrums. "She Like Electric" (Pattern 25/AL!VE) bezaubert durch Asyas dezent quengelnden Anti-Gesang zu gemeinsam mit der trommelnden Schwester Chloe hingerotzten Kleinodien aus Indiepop. Sehr erfrischend. Weniger spannend hingegen der hippe TripJazzFunk, den TRONDHEYM auf der gleichnamigen CD (NRW) mit Trompete, Gitarre und jeder Menge Elektronik zusammenschnüren. Das ist dann doch zu beliebig. Zwei deutsche Institutionen schicken via Drakkar/Sony neue Werke an den Start: DE/VISION geben's uns "Subcutan" mit (wieder mehr) uptempo-Elektropop, der prinzipiell hinreichend Format für ebendieses Radio hätte (wären die nicht alle gleichgeschaltet). Mit dem ersten deutschen Song seit langem (In Dir) und natürlich auch feinen Balladen (No Tomorrow). Und die LETZTE INSTANZ will "Ins Licht", was trotz aller Parallelen zu einem Bastard aus Rondo Veneziano und Rammstein nicht unbedingt das Schlechteste ist. Die Fans werden besonderen Spass am Allstar-Chor von "Das Stimmlein" haben. Ein Ausfall der ganz besonderen Art ist hingegen "Souls Lament" (Bright Light/SX) vom WESTWERK-Ableger DIODATI. Man eröffnet mit einem Märchen-Epilog, verwurstet dann kammermusikalisch neben Satie und Bach auch Zarah Leander und knallt zum Ave Maria schröcklich mit der dominanten Lederpeitsche. Das Ganze so Bier-(bzw. Billig-Rotwein-) Ernst dargeboten, dass sich selbst "echte" Grufties, soweit der Pubertät entronnen, das Lachen nicht verkneifen können. In einer anderen Liga spielen FM Einheit und Saskia von Klitzing, die mit dem Erfinder der Poetry Machine David Link (+ J. Lidell und V. Kamp) das Projekt ECHOHCE betreiben. Dabei werden auf irgendeine geheimnisvolle Weise von der genannten Maschine Worte in Texte in Songs transformiert und dann spontan musikalisch umgesetzt. Der Konzertmitschnitt, der über Einheits Label FM 4.5.1/Rough Trade veröffentlicht wird, kommt relativ rockig daher (v.a. die drums!) und führt durch intensiven Verzerrer-Einsatz die Worte in's Unverständliche. Merkwürdig. Bei "Up Above" (Thrill Jockey/Rough Trade) sollte man sich nicht von Vordergründigem wie Rassel, Sitar oder asiatischen Flöten irritieren lassen, denn TOWN AND COUNTRY haben nichts mit irgendwelchem Hippie-Kram zu tun, sondern mit: keine Ahnung, aber mir scheinen diese Psych-Mantras die dialektische Aufhebung des Gegensatzes von Festplatte und akustischem Instrumentarium zu sein. Auch schön der zwingende PostRockJazzElectronicHardcore von BATTLES, einer prominent besetzten Band (u.a. Leute von Helmet, Don Caballero), die in den letzten 18 Monaten in den USA für viel Wirbel sorgten und nun das kryptische "EP C/B EP" (Warp/Rough Trade) veröffentlichen. Hypnotische Electronic/Perkussion-Orgien voller Konzentration und schierer Kraft mit einer besonders sanft blompenden "Fantasy". Zum Schluss noch der Verweis auf 2 Sampler zur Geschichtsaufarbeitung: "1980 Forward" feiert "25 Years Of 4AD" und streift durch den edlen Katalog (Cocteau Twins, Birthday Party, Pixies, Blonde Redhead) in nicht minder edlem Design und "New York Noise 2" (Soul Jazz/Indigo) erinnert an die großen Tage der Hochzeit von sinfonischem Gitarrenlärm (Glenn Branca, Sonic Youth) und Minimal-Disco (Arthur Russel, Clandestine), nicht ohne werbewirksam auf Jarmuschs Musikervergangenheit (Del Byzantines) einzugehen. Karsten Zimalla

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