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I' M STILL HERE

Koch Media

I' M STILL HERE

Als der menschenscheue wenngleich vielversprechende Golden-Globe-Preisträger Joaquin Phoenix (WALK THE LINE) im Herbst 2008 ankündigte seine Schauspielerkarriere aufgeben zu wollen, um seine Erfüllung fortan im Hip-Hop-Kosmos zu suchen, hielten einige den Atem an, einige das ganze für einen derben Scherz und wiederum andere die Hollywood-Götter für verrückt. Die Zeit verstrich jedoch und von Phoenix sah und hörte man nichts filmbezogenes mehr... Bis, ja bis sein Schwager Casey Affleck sich entschloss diesen einsamen Weg mit ihm zu gehen und ihn dokumentarisch für die Nachwelt festzuhalten. Das Ergebnis nennt sich kämpferisch I'M STILL HERE und kommt zu einem Zeitpunkt in die deutschen Kinos, in dem einige Fakten über die 'Wahrheiten' des Films bereits durchgesickert sind. Daher sei an dieser Stelle ein imaginäres Spoiler-Schild in den Himmel geragt für alle, die sich die Spannung nicht vermiesen wollen... Alle anderen dürfen jetzt wahlweise aufatmen oder sich die Augen wund heulen denn: Nein, Hip Hop ist nicht wirklich Joaquins Steckenpferd und ja, er dreht wieder! Doch zurück zum Film. Was ist dran an dem Experiment? Was ist zu halten von Phoenix Verwandlung in ein zotteliges, lautes, verbal und oral inkontinentes Wackel-Dackel-Konstrukt? Wo liegt, wenn überhaupt, der künstlerische Wert des Ganzen? Die Schöpfer dieses Gruselkabinetts, aus dem Rapper und Hip-Hop-Produzent P Diddy noch als gescheitester ab-tritt, machen es einem nicht leicht, und doch ist der Film - wenn man ihn denn aushält - brillant. Affleck passt die Ereignisse der zwei-jährigen 'Auszeit' in einen Rahmen. Der Film beginnt mit Archivaufnahmen aus Phoenix Kindheit, auf denen er mit seinem Vater zu sehen ist bei einem Sprung von einem Wasserfall, (zu dem er später wiederkehren wird). Der kleine Junge erntet von seinem Vater Beifall für Mut und Darbietung. Später sieht man eine kollektive Performance von Joaquin und seinen Geschwistern. Erinnerungen werden wach an Michael Jackson, dem genialen Urvater aller Spleens, und die Jackson-Five, deren Leben durch die Medien taktiert wurde. Wahrheit und Lüge waren und sind in der Medienwelt omnipräsent. Der Versuch mit den Medien zu spielen und ihnen den Spiegel vorzuhalten wird mit dem Film versucht, die Reaktionen darauf verfügen aber über eine Eigendynamik, die nicht vorherzusehen ist. Da es sich eine konstruierte Geschichte handelt, könnte man etwas mehr Struktur erwarten. Andererseits liegt gerade im drögen Charakter des Films seine Stärke und seine Chance, wenn man ihn denn aushält...

US 2010, Regie: Casey Affleck
Darsteller: (Mitwirkende) Joaquin Phoenix, Antony Langdon, Carey Perloff, u.a.
Kinostart: 11.08.2011
Weitere Infos: › www.imstillheremovie.com

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