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BELA B

Ode an die Vortrefflichkeit

BELA B

Wenn es um deutsche Rockstars mit Charme, Attitude und gutem Aussehen geht, lass ich sämtliche Anhimmelungsallüren und Verehrungsriten gleich mal im Keller. Es ist nicht leicht, einen speziellen Geschmack zu haben und es scheint schier ein Ding der Unmöglichkeit, diese obengenannten simplen Qualitäten männlicher Attraktivität in einer Person vereinigt zu finden.

Doch stop, es gibt ihn, den Einen, der mich die ganze Bandbreite ekstatischen, huldvollen Fan-Seins zelebrieren lässt: gutaussehend ohne schlabbrig schön zu sein, Coolness ohne Arroganz und einer Attitude, die so selbstverständlich ist, dass sie Einen schon am Wickel hat, bevor man überhaupt ‚Woow‘ buchstabieren kann: Okay, genug geschwärmt - Zeit, das Geheimnis zu lüften:

Es ist Bela B - ohne Punkt, uns geläufig als Drummer der besten Band der Welt, Comicverleger von Extrem Erfolgreich Enterprises, Schauspieler, Hörbuchsprecher und coolste Sau unter deutscher Sonne: Ein Mann mit vielen Talenten und noch mehr Optionen.

Yeah! - Kling ich fanatisch? Macht nix, fanatisch kommt von Fan-Sein, ein Thema über das man sich mit Herrn B aufs Vortrefflichste unterhalten kann. Aber erst mal der Reihe nach: In Kürze wird ´Code B´, Belas zweites Soloalbum erscheinen, eine Scheibe, die vom vielen Hören schon in meinem CD-Player festklebt.

Wie kam es zu dem erneuten Wandel auf Solopfaden?

„Mir war von vorneherein klar, dass mein erstes Soloalbum keine Eintagsfliege bleiben sollte. Ich habe in den letzten drei Jahren seit dem Release von Bingo die ganze Zeit Songs geschrieben und mich auch sehr mit der Gitarre beschäftigt. Sogar während meiner Ärzte-Tour hat ich meine Gitarre immer dabei, und selbst wenn ich nicht jeden Tag dazu kam, zu üben, habe ich sie doch jeden Tag ausgepackt und mir angeschaut. Einfach um mir zu verdeutlichen, dass dies jetzt eine mein neues Instrument ist, mit dem ich mich beschäftigen muss und natürlich auch möchte. So kam es, dass ich auch eine ganze Reihe von Songs, die ich vorher mit anderen Musikern, wie z. B. Olsen Wayne aufgenommen habe, ausgemistet und die Gitarrenparts selbst übernommen habe. Ich dachte mir, ein Soloalbum ist ja immer ein Egotrip und wenn Egotrip, dann auch richtig, also habe ist ein ganzes Album nur mit Bela B gemacht.“

Well done! ´Code B´ besticht durch verwegende Lyrics, die Einem auch dann ein Grinsen ins Gesicht zaubern, wenn der Himmel grau und die Stimmung im Keller ist. Humor endet hier nicht der Kanalisation und Spaß heißt nicht Blödsinn. Ganz im Gegenteil: Feinsinn ist Belas vornehmste Eigenschaft, die vor solchen Erdrutschen bewahrt.

Chris Spedding, von dem er ein Poster in seinem Kinderzimmer hängen hatte und Lee Hazlewood sind nur einige der Musiker, mit denen Bela zusammengearbeitet hat. Unschwer zu erraten, dass es hier nicht allein darum geht, die perfekte instrumentale Begleitung zu finden, sondern um das Zelebrieren des Fan-Seins, nicht zuletzt seines Eigenen.

„Ich muss zugeben, dass ich meine neue Scheibe heute noch im Auto gehört habe. Es gibt sicher viele, die behaupten, dass sie sich ihre Sachen nicht mehr anhören, wenn sie einmal im Kasten sind und bei denen mag diese Bescheidenheit auch sympatisch sein, aber ich bin nicht so. Sicherlich werde ich irgendwann wenn ich alles zig mal live gespielt habe, keine Lust mehr haben, meine Songs zu hören, aber bis dahin möchte ich mich an meinen Sachen erfreuen. Ich versuche ein Solokünstler zu sein, nach meinen Möglichkeiten natürlich, den ich aus der Warte eines Fans mögen würde. Die Künstler, mit denen ich zusammen arbeite, wähle ich nicht aus, weil sie Publicity bringen, sondern weil ich sie verehre und sie mich beindrucken. Fan-Sein ist für mich der Motor überhaupt, Musik zu machen.“

Abgesehen von seinen musikalischen Qualitäten ist Bela B jedoch auch jemand, der Stellung bezieht und sich für wichtige Belange einsetzt, ohne auf ein Spotlight-Abo zu bestehen. Wem ist nicht noch die PETA-Aktion ‚Lieber Nackt als im Pelz‘ in Erinnerung, bei der er sich mit Franka Potente ablichten liess. Von solchem Medienrummel hält er jedoch sich mittlerweile lieber fern.

„Das Ganze ist mir zu promiorientiert und wahllos geworden. Das ganze Blitzlicht und die ganze Promotion, die ein PETA-Auftritt bedeutet lassen nach hinten treten, dass es dabei doch um eine gute Sache geht. Ich bin Attack Mitglied und ansonsten versuche ich mit meinem Gutmenschentum nicht hausieren zu gehen.“

Aktuelles Album: Code B (BPX 1992 / Sony BMG)

Foto: Konstanze Habermann

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