LIKE FATHER, LIKE SON

Hirokatzu Kore-Eda ist eine sichere Bank wenn es um sensible Familienportraits geht. In LIKE FATHER, LIKE SON, dem Gewinner des Jury-Preises in Cannes, verarbeitet der Regisseur und Drehbuchautor des Films zum Teil seine Gefühle bezüglich der eigenen Vaterschaft. Darüber hinaus stellt sich der Film mehreren zeitlosen Debatten rund um die optimale Kindeserziehung- und Förderung, ebenso wie Fragen von Genetik und Aneignung. Situiert ist die Geschichte um den erfolgreichen Architekten Ryota (Kore-Edas Alter Ego Masaharu Fukuyama) und seine Kleinfamilie mit Ehefrau Midori (Machiko Ono) und dem 6jährigen Sohn Keita. Ryota, der seine erfolgreiche Karriere seiner Disziplin und unbedingter Strebsamkeit verdankt, versucht diese Gewinner-Strategie auch auf Keita anzuwenden, der sich aber trotz intensiver Übung u. A. mit der Beherrschung des Klaviers schwertut. Ein schicksalhafter Wendepunkt stellt sich ein, als die Familie darüber informiert wird, dass sie im Krankenhaus (nach der Geburt ihres Kindes) das falsche Baby ausgehändigt bekommen haben. Ihr ‚richtiger‘ Sohn ist bei einer anderen Familie aufgewachsen. Das Protokoll sieht in solchen Fällen vor, dass die Kinder den ‚richtigen‘ – im Sinne des Gesetzes – Eltern zugeführt werden, doch dies entpuppt sich in der Umsetzung schwieriger als vermutet. Während die Klassenunterschiede der zwei Familien anfangs für Reibungen sorgen – Ersatzvater Yukari (Yoko Saiki), der einen Kleinwarenladen führt, legt ein scheinbar unreifes Verhalten an den Tag – wird bald klar, dass die ‚richtigen‘ Elternqualitäten aus dem kindlichen Blickwinkel andere sind als aus der Perspektive der Erwachsenen. Kann ein kollektives Umdenken die aufkeimende Katastrophe verhindern?

JA 2013, Regie: Hirokatzu Kore-Eda

Darsteller: Masaharu Fukuyama, Machiko Ono, Lily Franky, Yoko Maku.a.

Kinostart: 18.09.2014
Weitere Infos: › www.klv53.de/like-father-like-son.html