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NAOKOS LÄCHELN

Pardora

Im Tokyo der späten 60er Jahre beginnt Toru Watanabe ein Studium mit dem Ziel sein Leben zu sortieren und seiner inneren Unruhe Herr zu werden. Während um ihn herum die typischen Studentenaufmärsche toben, holen ihn die Gedanken an die unbeschwerte Zeit mit Kizuki und Naoko ein, zwei Freunden mit denen ihn eine innige Beziehung verbindet, gespickt mit erotischen Gefühlen für einander. Als Kizuki sich das Leben nimmt gerät die heile Welt aus den Fugen und Toru versucht für Naoko, Kizukis Freundin, da zu sein, die aber in ihrer Trauer wie paralysiert ist. An ihrem 20. Geburtstag führt die gemeinsame Trauer und Lust die beiden auch körperlich zusammen. Dabei erfährt Toru, dass Naoko nicht mit Kizuki geschlafen hatte. Als er nach dem Grund fragt, verursacht er bei Naoko einen traumatischen Schub. Da Naoko sich in eine Klinik zurückzieht und nicht aufnahmefähig ist für Torus Gefühle, beschließt er auf sie zu warten. Währenddessen lernt er an der Uni die freche und unkomplizierte Midori kennen, die ihn auf andere Gedanken bringt, doch beide sind noch nicht frei für einander. Die Literaturverfilmung von Haruki Murakamis Bestseller trägt im englischen den Titel 'Norwegian Wood' nach der gleichnamigen Ballade der Beatles. Frei nach deren Motto 'I once had a girl, or should I say, she had me' versteift sich Toru in eine Art Selbstkasteiung, unfähig einen Ausweg zu finden, während sich Naoko in Selbstvorwürfen labt. Selbst das Beobachten dieses Zustandes verursacht fast schon körperliche Schmerzen, was durch die pittoreske Bildgestaltung nicht gerade aufgehoben wird. Die Darsteller, allen voran Kenichi und Rinko (Eine Karte der Klänge von Tokio), überzeugen jedoch nicht nur optisch, sondern auch im nuancierten Wechsel zwischen Liebe und Schmerz. Weniger nachvollziehbar scheint hingegen der Spannungsaufbau.

JP 2010, Regie: Tran Anh Hung

Darsteller: Kenichi Matsuyama, Rinko Kikuchi, Kiko Mizuhara, Reika Kirishima u.a.

Kinostart: 30.06.11
Weitere Infos: › www.naoko.pandorafilm.de


Juni 2011
DIE FRAU DIE SINGT
NAOKOS LÄCHELN
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