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WHATEVER WORKS

Central Film

Woody Allen behauptet, er habe das Drehbuch zu diesem Film vor 30 Jahre in die Ecke gepfeffert, als der vorgesehene Hauptdarsteller unverhofft starb. Aus welchem Grund auch immer er die lustige Komödie wieder hervor gezogen haben mag – fürs Kinopublikum ist dieser Griff in die Drehbuch-Restekiste ein absoluter Glücksfall. Der Film handelt von Boris Yellnikoff, einem misanthropen Sonderling, der keine Gelegenheit verstreichen lässt darauf hinzuweisen, dass er zu intelligent für diese Welt sei. Als Quantenphysiker nicht genügend wahrgenommen, von seiner Frau verlassen, nistet er sich in einer schäbigen Wohnung ein und verbringt seine Zeit damit, Kinder anzuraunzen, denen er im Park Schach beibringt. Dann jedoch flüchtet sich eines Tages die jung-naive Südstaaten-Schönheit Melody zu ihm, die aus der Enge ihres bisherigen Lebens in die Großstadt geflüchtet ist. Obwohl Boris der jungen Schönheit oft genug verzweifelt ihre mikrobenhafte Intelligenz vorwirft, verliebt sich diese in den sehr viel älteren Griesgram. Lange kann Boris dem Charme seiner Mitbewohnerin nicht widerstehen und so heiraten die beiden. Das Leben enthüllt dem Misanthropen unverhofft seine rosigen Seiten. Doch dann tauchen nacheinander die getrennt lebenden Eltern von Melody auf der Suche nach ihrer Tochter auf und wirbeln das Leben des Paares gehörig durcheinander Erfreulicherweise beweist dieser Film, dass Woody Allen auch ohne Muse Scarlett Johanson noch hemmungslos humorvolle Filme drehen kann. Mein persönliches Highlight des Films: Die Intelligenz der Hauptfigur zeigt sich unter anderem daran, dass er als einziger wahrnimmt, dass seine Welt von (Kino-) Zuschauern beobachtet wird.

USA 2009, Regie: Woody Allen

Darsteller: Larry David, Evan Rachel Wood, Patricia Clarkson, u.a.

Kinostart: 3.12.2009


Dezember 2009
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