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ADRIAN WITSCHLI

Ganz weit draußen

lector books, 96 S., 20,00 EUR

Die formale Einordnung der Texte des Schweizers, den einige vielleicht noch von seiner Novelle "Hoffentlich ist niemand verletzt" (s. WZ 11/15) in guter Erinnerung haben, fällt wahrscheinlich sogar erfahrenen Germanisten schwer. Sind das (sehr kurze) Kurzgeschichten? Gedichte, irgendwo zwischen Haiku und Konkreter Poesie? Oder MiniDramen? Eigentlich egal, denn erzählt wird durchweg auf hohem Niveau. Mal melancholisch, mal lustig, mal tiefsinnig, mal beinahe dadaistisch – einer der kürzesten Texte, nämlich "Zürich II" soll hier in voller durchdenkenswerter Schönheit zitiert werden: "Von meinem Balkon aus kann ich den Zürichberg sehen. Manchmal schaue ich ihm zu, wie er neidisch auf die Alpen schielt." Dazu gibt es einige Collagen von Andrea Münch und Markus Läubli (die ihre Grafikfirma genial "Weicher Umbruch" genannt und sich ua. das tolle "A Single Year"-Projekt ausgedacht haben), auch die spielen – wie die Texte - mit dem vermeintlich Alltäglichen und setzten es in ganz andere Zusammenhänge.
Weitere Infos: › www.adrianwitschi.ch


Juni 2019
ADRIAN WITSCHLI
EWALD LIENEN
HEIKE SPECHT
USCHI BRÜNING
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