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HELMUT SALZINGER

Best of Jonas Überohr – Popkritik 1966-1982

(Philo Fine Arts (Fundus 187), 368 Seiten, 16 Euro)

Vielleicht etwas über John Mayall oder die RAF, über Timothy Leary oder Rolf Dieter Brinkmann, über The Grateful Dead oder Norman Mailer? Für Jonas Überohr, einem der ersten deutschsprachigen Rockjournalisten, der eigentlich Helmut Salzinger heißt und 1993 gestorben ist, keine Problem. Jonas Überohr hatte für viele aktuelle Zeiterscheinungen der Hoch- und Niederkultur ein offenes Ohr. Ihm gelang es, eine neue Sprache zu etablieren, die ihren Gegenständen mehr als gerecht wurde. Zwischen 1966 und 1982 entstanden in geistiger Nähe zu amerikanischen Popjournalisten wie Greil Marcus oder Lester Bangs unzählige Aufsätze und Rezensionen für „Kürbiskern“, „Die Zeit“, „Der Tagesspiegel“, „Sounds“ oder „die tageszeitung“. Sehr bekannt wurde er mit dem Buch „Rock Power oder Wie musikalisch ist die Revolution?“ (1972), doch schon Anfang der 80er Jahre zog er sich radikal vom Kulturbetrieb zurück. Die hier veröffentlichte Auswahl belegt, wie die deutsche Rock- und Popkritik ihren Kinderschuhen entschlüpfte und durch Schreiber wie Helmut Salziger (und Uwe Nettelbeck) hinter die jubilierenden Pop-Postillen wie „Bravo“ blickte. Es ist (auch) ein Wiederlesen für Geburtsjahrgänge, die in den Sechzigern ihre rockmusikalische Sozialisation erfuhren.


Juni 2011
100 Notizen – 100 Gedanken
HELMUT SALZINGER
JORINDE REZNIKOFF/KP FLÜGEL (Hg.)
KERSTIN DECKER
MARTELL BEIGANG
RAINER BRATFISCH (Texte) / MADELEINE LAMPE (Übersetzung)
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