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P PAUL FENECH

Die Sache mit dem Zenit...

P PAUL FENECH

Wir schreiben die frühen 80er Jahre: Punkrock ist bereits in die Klauen von Kommerz und Mainstream geraten, die Welt hat sich gerade von ihrem Post-Glamrock Hangover erholt, Rockabilly ist eine müde Nummer und die Teddyboyszene ist irgendwie ein bisschen - Uhhm- asozial... Harte Zeiten, aber dank der Meteors ist etwas Schrägeres und Wilders im Anmarsch als die Welt bis dato gesehen hatte: Psychobilly!

Wie alle Genies hatten auch Mastermind P. Paul. Fenech und Co. einen harten Job, da das Publikum sich bei den ersten Shows als äußerst engstirnig erwies. So äußerte ein Zuschauer mißtrauisch: „Your drummer can‘t play - he has got green hair!“

Dass dieser Kult einmal den ganzen Erdball erobern sollte, ahnte im Jahr 1976, als die Welt unter den ersten Punkbeben zusammenzuckte und die Meteors noch unter ihrem ursprünglichen Namen The Raw Deal ihre ersten Schrittchen Richtung Weltherrschaft wagten, wohl noch keiner. Und doch sollte dieser Snakebite-By-The-Gallon Kult in den nächsten Jahrzehnten die Venues von Tokio bis L.A. in Schutt und Asche legen.

Zeit für ein Update: Wenn man Glück hat erwischt man Mr. Fenech in gesprächiger Stimmung, aber irgendwie hatte ich mir diese Chance wohl spätestens bei Frage Nr. 4 schon verdorben...

Nun ja, here we go: Was war damals der Antrieb Psychobilly zu kreieren?

„Göttliche Inspiration, eine Erleuchtung aus der Hölle! Ich nehme an, ich war einfach genervt von diesen soften Rock‘n‘Roll Bands, die zu sehen ich gutes Geld abdrückte. Rock‘n‘Roll ist die Musik des Teufels. Ich wollte daran erinnern und das zurückgeben.“

Was waren Eure wichtigsten Einflüsse?

„Keine! Wir sind und waren immer ein Einfluss!“

Psychobilly war zeitweise ja als sehr gewalttätige und exklusive Szene berüchtigt, die unter sich bleiben wollte. Während der letzten Jahre hat sich das geändert und die Attitude ist offener und freundlicher geworden. Wie denkst Du darüber?

„Ich habe keine Ahnung. Die Meteors waren immer offen für Alle, die sie verstehen wollten. Ich kümmer mich nicht darum, was außerhalb unseres Publikums, das die wahre Psychobilly Szene ist, geschieht...Der Rest ist doch nur Fashion, die kommt und geht, ohne irgendwelche Auswirkungen auf uns zu haben.“

„Only the Meteors are pure psychobilly!“ Gibt es keine andere Band neben Euch?

„This is a silly and antagonistic question! Of course not! O T M A P P!“

1981 erschien ‚Meteors meets Screaming Lord Sutch‘. Wie war es mit Lord Sutch zu arbeiten? War er so durchgeknallt und verrückt, wie er sich immer gab?

„Um ehrlich zu sein, ich habe ihn nie getroffen. Die Platte hatte nur auf einer Seite unsere Songs drauf und auf der anderen Seite seine. Es war einfach nur eine Marketingstrategie der Plattenfirma.“

Was ist mit Deinem anderen Projekt ‚The legendary Raw Deal‘. Gibt es das noch?

„Wir haben drei Alben herausgebracht und sind gerade dabei ein viertes aufzunehmen, das ‚Badlands Mud‘ heißen wird.“

Was ist Dein favourite Song auf der Bühne. Viele Eurer Songs sind ja zu Hymnen geworden, die jeder der jemals mit Psychobilly in Berührung gekommen ist, kennt. Macht Dich das stolz?

“Ich liebe das ganze Live Set und jeder einzelne unserer Songs ist ein Klassiker. Ich bin definitiv stolz darauf der Gitarrist der Meteors zu sein!“

Wenn Du die Zeit zurückdrehen könntest, würdest du es tun? Was war bisher der beste Moment in Deiner Karriere?

„Natürlich würde ich die Zeit nicht zurückdrehen wollen. Ich bereue nichts und ich bin mir sicher dass jetzt der beste Moment meines Lebens ist!“

Wenn eine gute Fee (oder eine böse, wenn dir das lieber ist) käme und Dir drei Wünsche erfüllen würde, was wäre das?

„Ich habe alles bekommen, was ich wollte - Danke! - und wenn ich irgendetwas will oder brauche, sorge ich schon selbst dafür, dass ich es kriege!"

Ein letztes Statement?

"If you like what we do thanx that´s why we do it, if you don´t go fuck yourselves!"

Aktuelles Album: International Super Bastard (PeopleLikeYou / EMI)




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