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MIKROKOSMOS23

Den Sternen entgegen

MIKROKOSMOS23

Die deutschsprachige Musiklandschaft blüht und gedeiht, wie man es seit der Blütezeit der neuen deutschen Welle nicht mehr für möglich gehalten hätte. Das Repertoire an Bands ist schier unerschöpflich, aber auch wenn die Götter vor den Erfolg den Schweiß gestellt haben, ist dieser trotz aller Bemühungen lange nicht allen vergönnt: Mikrokosmos23 sind hingegen eine der Bands, denen das Schicksal von Anfang an hold war. Der Beschaulichkeit des heimischen Meissens entflohen, produzierten sie bei einem Hamburger Label in allerbester DIY-Manier ihre erste Scheibe und fanden auch gleich bemerkenswerten Anklang.

Das Debut Album war schnell ausverkauft und als ob das nicht schon großartig genug gewesen wäre, lief ihre Single ´Knightrider Generation´ auch noch 8 Wochen lang bei MTV auf Rotation.

Mikrokosmos23, stellt euch mal vor und erzählt, wie ihr Euch gefunden habt.

“Ich heiße Peter Löwe, bin 23 Jahre alt, spiele Gitarre und singe. Wie wir uns gefunden haben? Wir sind zusammen zur Schule gegangen, sind Skateboard gefahren, haben heimlich Bier getrunken und Punkrock-Kassetten in unterirdischer Qualität gehört. Da lag das nah, das auch mal zu versuchen. Es hat auch ganz gut geklappt und nun bringen wir unser drittes Album raus.”

Welche Musiker haben Euch maßgeblich inspiriert und was hat Euch schließlich bewogen selbst eine Band zu gründen?

“Als wir anfingen, unsere musikalische Richtung zu finden, waren uns vorrangig deutsche Punkrock/Emo/HC-Bands wichtig: Tagtraum, Yage, Katzenstreik… Die sind nicht sonderlich bekannt, damals wie heute nicht, aber sie sind immer noch sehr bedeutend für uns. Wir haben allerdings schon zusammen Musik gemacht, bevor wir diese Bands kannten. Die klassische Geschichte: Konzert von Band X gesehen, cool gefunden, zwei Wochen später erste Probe…”

Wenn Ihr Eure Musik beschreiben müsstet, wie würde das aussehen? Gibt es für Euch Genres, den Ihr Euch zugehörig fühlt ?

“Wir haben den Genre-Mist weitestgehend abgelegt. Diese Schubladeneinteilung erstickt jede Innovation ja schon im Keim. Wir kommen aus dem Punkrock, das hört man. Wir leugnen mit diesem Album nicht unsere Vergangenheit, wir lassen uns aber auch nicht von ihr eingrenzen.”

Euch gibt es seit fast 8 Jahren, in der Zeit konntet Ihr bereits beachtliche Erfolge verbuchen - was waren die wichtigsten Wendepunkte in Eurer Bandgeschichte bisher?

“Ein wichtiger Sprung nach vorn war wahrscheinlich unser letztes Album ´Memorandum´. Mit den kleinen Erfolgen, die wir damit verbuchen konnten, haben wir nicht gerechnet. Diese Zeit verbinde ich persönlich auch mit großer Euphorie. Es gab natürlich auch negative Wendepunkte und davon nicht wenige. Am schlimmsten war wahrscheinlich die Zeit, in der wir unvollständig und ohne Label dastanden. Um so schöner ist es nun, da wir mit Steffen Oks einen unglaublichen Bassisten und guten Freund und mit ´Unter Schafen Records´ ein tolles Label gefunden haben.”

Was macht Eure neue Scheibe "Alles lebt. Alles bleibt“ für Euch besonders? Was würdet ihr sagen, sind die größten Unterschiede zwischen dem Vorgänger ´Memorandum´ und der aktuellen Platte?

“Das Release ist allein wegen der vielen Rückschläge, die wir als Band überstanden haben, schon etwas Besonderes. Der Titel ´Alles lebt. Alles bleibt´ kann gern auch in diesem Kontext verstanden werden. Das ist eine Zeile aus dem Lied ´Alles gegen Wände´. Ich will dieses Album aber ungern ´Memorandum´ gegenüberstellen - die Alben sind zu unterschiedlich. Eine LP hält ja immer nur eine gewisse Phase einer Band fest. Wir haben uns verändert, musikalisch wie auch privat. ´Memorandum´ war gestern und ´Alles lebt. Alles bleibt´ ist heute.”

Welches sind für Euch die großartigsten Zeilen, die je für einen Song geschrieben wurden?

“Oh Mann, das ist wirklich schwierig! Dieser Superlativ macht eine Antwort ja fast unmöglich. Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich behaupten, dass der Text zu ´Weißes Papier´ von Element Of Crime ein unglaublich intensiver ist. Wahrscheinlich macht diese Intensität diesen Text zu einem der Besten, die ich je gehört habe.”

Und last, but not least: Wie sehen Eure weiteren Pläne für die nächsten Monate aus?

“Wir touren im März und im Mai, darauf freuen wir uns sehr, weil es einfach Riesenspaß machen wird die neuen Songs zu spielen. Außerdem ist es so toll, sich Städte anzuschauen, Leute zu treffen und Bier zu trinken!”



Aktuelles Album: Alles lebt. Alles bleibt (Unter Schafen / Alive)

Foto: Tony Petraschk

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