JAZZ JANZ KURZ
Ob die CD die Musikwelt weiterbringt, sei hier mal egal, aber "Seascapes"(Skip Rec.) enthält SchmuseJazz erster Kajüte. Feingliedriges Piano-Schmachten, sensible StreichelDrums, Bass, gelegentlich eine kecke Klarinette oder etwas Flügelhorn: daraus macht das EMIL BRANDQVIST TRIO im wahrsten Sinne schöne Musik. 4Dagegen ist "En Route"(Warner Classics) von KLAUS DOLDINGER'S PASSPORT blitzsauberer und mit der sprichwörtlichen deutschen funkyness gespielter MainstreamJazz für... - ja, für wen eigentlich? 2
Eine andere, wesentlich vitalere JazzLegende ist DEE DEE BRIDGEWATER, die sich mit "DeeDee's Feathers"(OKeh/Sony) vor dem hurrikangeplagten New Orleans und damit auch vor einem großen Stück Jazzgeschichte verneigt. Gemeinsam mit Irvin Mayfield und dem New Orleans Jazz Orchestra s(w)ingt sich die grande dame souverän durch einige Klassiker und viele neue Stücke. 3
Mindestens "gewöhnungsbedürftig" möchte ich die zwischen GymnasiallehrerJazz und Brecht/Weill pendelnde Musik des als HERZSCHMERZ firmierenden Pärchens Stefanie Schlesinger (voc) & Wolfgang Lackerschmid (vib/ep) nennen. Ihre "Lüpertz-Lieder"(HGBS/Fenn Music) basieren auf Gedichten von Markus Lüpertz (ja, der Maler) und die sind wie die spröde Musik v.a. eines: überambitioniert. 2
Herz(und ohr-)erfrischend ist hingegen WISSELTANGCAMATTA, ein sax-bass-drums-Trio, das der klassischen Idee der freien Improvisation folgend auf "Movements"(Creative Sources) einen durchaus vertrauten, so aber eben doch wieder ganz neuen KlangHimmel entfaltet. Zwischen röchelnden TrötenRufen, Bassfetzen und schimmernden drum-parts bleibt genügend Experimentierplatz für viele gute Ideen! 4
Mindestens genauso prima, aber zugänglicher ist DANIEL HERSKEDALs "Slow Eastbound Train"(Edition Rec./Soulfood). Der Norweger spielt eine wundervolle Tuba (manchmal auch Basstrompete) und erwärmt mit derem sonoren Ton mein Herz beinahe so sehr wie die Frühlingssonne auf dem Balkon. Schon "The Mistral Noir" stellt mit seinem minimalen, aber umwerfend schönen Motiv unter Beweis, dass hier ein großes, unbedingt im Auge zu behaltendes Talent am Werk ist. Auch wenn manches noch etwas tastend daherkommt und nicht jedes Stück der ganz große Wurf ist: hier geschieht - unter Begleitung von Klavier, Perkussion und Streichorchster - zwischen Orientalischem und Traditionellem ganz viel! 4
Nix Jazz, aber auch gut: "Holger die Waldfee"(Satyr Verlag). Poetry-Slamer LARS RUPPEL liest "11 Gedichte über Redensarten" und die waren schon als Buch ein Erfolg: lustige Lyrik, kein Klamauk. Man braucht - wie bei gutem Jazz - etwas Konzentration, um dem ReimFaden zu folgen, aber danach weiß man alles über "Schmidts Katze" und "Heide Witzka". 4
Fear No Jazz
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