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Kevin Devine

In Aller Ruhe

Kevin Devine

Wenn ein Musiker auf Tour 3 Tage in der selben Stadt verbringt und zwei geniale Sets an aufeinanderfolgenden Tagen abliefert, dann fühlt er sich sichtlich wohl. Und wenn es sich um einen so fantastischen Typen wie Kevin Devine handelt, dann ist es erfreulich, dass wir hier so nette Städtchen wie Köln haben, in denen mächtig nette Leute leben, die ihn hin und wieder mal herlocken. Wie sich zeigt, ist auch Mr. Devine ein netter Kerl, der sich abseits des Big Business am wohlsten fühlt und sich lieber mit den kleinen Problemchen des Alltags herumschlägt.

„Es war schon eine Weile angedacht, dass ich hier in Köln einige Freunde, darunter auch die Defiance Jungs besuche und dann einfach 2 Shows spiele. Und weil der Day Off genau danach lag, habe ich mir gedacht, auch gleich die Interviews hier zu machen. 2 Shows an einem Ort sind zwar ungewöhnlich, aber gerade wenn du viel auf Tour bist, fühlst du dich manchmal einsam und dann ist es toll, Zeit mit Leuten zu verbringen, die du selten siehst und die du magst.“

Es scheint so, als käme Kevin super mit den Defiance Leuten zurecht. Das spricht doch für eine gemeinsame Zukunft...

„Das ist richtig, und ich sehe keinen Grund, die Zusammenarbeit irgendwann abzubrechen. Die Jungs sind der Grund, warum ich hier bin. Sie haben an mich geglaubt, bevor mich hier jemand kannte. Und ich habe ja auch keine Ziele wie Major Labels oder Chart-Positionen. Für mich geht es darum, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, meine Songs anderen vorzustellen und meine Freundin hin und wieder zu einem schönen Essen einladen zu können. Ich habe keinen Grund auf anderes zu schielen, denn ich bin derzeit sehr glücklich.“
Kevin DevineSo glücklich, dass er auf seinen die Songauswahl betreffend recht unterschiedlichen Shows alle in seinen Bann zieht.
„Die Sets waren unterschiedlich lang, aber ich habe auch versucht, mich auf das jeweilige Publikum einzulassen. Einige Songs spiele ich selbst sehr gern, und bei anderen weiß ich, dass die Leute sie hören möchten. Ich habe auch beim Radio-Konzert für den Uni-Sender die Setlist variiert, denn die Leute, die jedes Mal da waren, brauchen wie ich etwas Abwechslung.“
Kevin, der ja vor dem Solo-Ding bereits in seiner Band „Miracle Of 86“ sang, hatte schon immer die Tendenz zum Solo-Künstler.
„Ich habe schon immer Songs für mich geschrieben. Mit 14 habe ich zunächst nur Nirvana Rip-Offs fabriziert, später klang das dann wie ihre unplugged-Geschichte, ganz einfach ruhiger. Mit den Jahren habe ich die Sachen einfach präsentieren wollen, sei es in Cafe-Häusern oder als Pausenfüller auf Gigs meiner Bands. Ich habe zu dieser Zeit zum ersten Mal Elliott Smith gesehen und es hat mich aus den Socken gehauen und angespornt, wie dieser Typ allein mit seiner Gitarre jede Band in den Schatten stellte, die ich vorher gesehen hatte.“
Und vom Nebenprojekt seiner Band ist die Solo-Karriere im Laufe der Zeit immer wichtiger geworden.
„Nach einer gewissen Zeit war es nicht mehr für alle in der Band möglich, das Ganze als Full-Time-Projekt laufen zu lassen, doch weil uns die Zusammensetzung der Band so wichtig war, beschlossen wir, einfach weniger Shows zu spielen und ich konzentrierte mich mehr auf das Solo-Ding.“
Zur Message seiner Songs äußert sich Kevin wie viele Künstler ganz allgemein.
„ Da gibt es kein bestimmtes Thema. Es geht um Menschen im Allgemeinen, Menschen um mich herum, Menschen die dir irgendwo begegnen, über die du liest. Es geht um Begegnungen, Beziehungen , mein eigenes Leben und das von anderen und wie wir alle irgendwie zurechtkommen. Der neue Albumtitel „Make The Clocks Move“ soll bedeuten, dass wir trotz der vielen Schwierigkeiten, die uns jeden Tag begegnen, irgendwie das Rad am Laufen halten sollten, uns nicht unterkriegen lassen und die Hoffnung niemals aufgeben sollten.“
Interview: Sven Trappen
Aktuelles Album: Make The Clocks Move

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