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THE BLACK BOX REVELATION

Sie haben den Blues!

THE BLACK BOX REVELATION

Wenn eine Meldung, ganz gleich ob in der Presse, im Rundfunk oder im Fernsehen, mit „Brüssel, ...“ beginnt, denkt niemand an Musik. Oder doch? Vielleicht erinnern sich noch ein paar Altvordere an Electronic Body Music à la Front 242 oder an die an die grandiosen Les Tueurs de la lune de miel /The Honeymoon Killers. Die kamen auch aus Brüssel. Lang, lang ist es her. Und vergessen. Jetzt sind zwei Jungspunde mit lustigen Namen, nämlich Jan Paternoster, der sich dem Gesang und der Gitarre widmet und Dries Van Dijck, der sich eingehend mit dem Schlagzeug beschäftigt, angetreten, Brüssel in die aktuelle Musikgeschichte zurück zu katapultieren. Sie tun dies unter dem Bandnamen The Black Box Revelation.

Wuchtige Musik

Und die beiden sind sich wirklich selbst genug. Getrommel, Gezupfe und Gesang. Mehr nicht. Das reicht? Unbedingt! Trotzdem machen sie wuchtige Musik. Dabei springt dem belgischen Duo der Blues geradezu aus den Saiten. Ungestüm. Rauh. Blues? Die beiden sind noch keine 20. Und Blues ist doch eher ein musikalisches Altherren-Gedeck.

„Nein, gar nicht“, widerspricht Jan Paternoster, „als sich mir mit 13 Jahren durch das Hören von Led Zeppelin und The Rolling Stones der rockige Blues erschloss, da wusste ich, diese Musik wird mich mein Leben lang begleiten.“

Auch der Schulfreund Dries Van Dijck, der damals noch nachhaltig von Nirwana beeindruckt ist, hat sofort Zugang zu diesen mitreißenden, bluesbasierten Melodien. Der damalige dritte Mann ihrer Schülerband kann mit Bluesnoten gar nichts anfingen. So fliegt er raus. Und Jan Paternoster und Dries Van Dijck finden schnell heraus, welch eine tolle und kraftvolle Konstellation ein Duo sein kann.



Räudige Konzerte

Bereits nach kurzer Probenzeit stellen sie eindrucksvoll ihre Live-Tauglichkeit unter Beweis und zeigen, was sie von ihren Idolen Led Zeppelin und Rolling Stones gelernt haben. Sie räumen beim heimischen Rock Rallye-Contest ab und geben ihre Visitenkarte an jedem Fuchsloch, dass sich Club nennt, ab. Das hinterlässt Spuren und erregt Aufmerksamkeit. Die von Triggerfinger-Schlagzeuger Mario Gossens, der die erste Platte „Set Your Head On Fire“ produziert und die von Jet und Wolfmother-Mischer Greg Gordon, der die CD in Los Angeles abmischt. Nach einiger Zeit und jede Menge Konzerte später ziehen The Black Box Revelation ein erstes Fazit.

„Live haben wir es geschafft, das ganze Ding aufregend zu halten“, bilanziert Dries Van Dijck, „wir haben mehr improvisiert, wir haben unseren Klang weitaus räudiger und auch bluesiger gestaltet. So muss auch unsere nächste Platte klingen.“



Rock´n´Roll-Magie

Ideen produzieren die beiden am laufenden Band. Dabei ist immer zuerst die Musik da.

„Diese Musik lässt dann in mir eine Stimmung, ein Gefühl entstehen, wobei die Texte einfach zu fließen beginnen“, erklärt Jan Paternoster, „ich muss sie dann nur noch aufschreiben.“

Schnell war genug Stoff für ein neues Album vorhanden. „Silver Threats“ und atmet den Geist des dreckigen, kantigen Blues. Eine Art Blues, dem The Black Box Revelation einen Modernisierungsschub verpasst haben. Eine Art Blues, der zeit- und traditionsgemäß gleichzeitig klingt und damit das Ohr magisch anzieht. Eine reife Leistung. Aufgenommen wurde in den legendären Londoner Konk-Studios, die von The Kinks-Übervater Ray Davies gegründet wurden. Er ließ es sich nicht nehmen, ab und zu vorbeizuschauen, reinzuhören und sein lobendes Urteil abzugeben.

„Es ist sicherlich eine mentale Angelegenheit“, konstatiert Dries Van Dijck, „aber der Geist der Künstler, die hier schon aufgenommen haben durchweht das Studio. Und das beflügelt.“

Aktuelles Album: Silver Threats (PIAS)



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