VOLGA

Asphalt Tango/Indigo

Auf ihrer web-Präsenz beschreiben die Russen ihre faszinierende Musik - egal ob nun mit Freudschem Fehler oder voller Hintersinn - als "Slavic Psychodelia", auch die Selbstkategorisierung "postindustrial electronics - archaic percussion - ritual songs" trifft durchaus zu. Die irritierend quietschende Extase mit der Mastermind Angela Manukian bei "Rzhanoe zhito" zu schamanistisch dahinrollenden ElektroBassDrums auch dem mit dem Russischen zumindest etwas vertrauten Ohr komplett unverständliche Beschwörungen in die Welt entlässt, ist schlicht umwerfend. Zugleich ist dieser track in seiner zweiten Hälfte einer der seltenen Momente, wo Dudelsack(ähnliche?)Klänge zu technoiden Beatkonstrukten wirklich passen. Dann zersägen heftige Elektrogitarrenriffs die Vokalartistik, der beat wird schnell und gerade (z.B. "Pomol") und die Tratschweiber heben das nächste Glas (das meint der fulminante Titelsong in etwas freier Übersetzung). Der hochgelungene Transfer des russischen Mittelalters in eine futuristische Klangwelt. 5
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