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QUICKSILVER

Feines Futter für den düsteren Club liefern SUBVASION, das sind die Hardcoreler Guts Pie Earshot mit ihrer schweizer Tourbekannschaft Elena aka. L.N/A. Die Besetzung ist mit Cello, drums und "electribe" nicht gerade Standard und das Ergebnis auch nicht: Elenas elektronischer Hintergrund färbt deutlich auf "Lost At Funfair"(Majorlabel/Broken Silence) ab. Selbst wenn hier das geschnittene Brot nicht neu erfunden wird, knallen die tracks sehr ordentlich und auch die vermeintlich zurückhaltenderen Stellen (z.B. "From Afar") (ver)bergen mächtige Kräfte. 4
Dagegen sehen dann gestandene Recken wie CLAN OF XYMOX recht alt aus: "Live At Castle Party 2010"(Big Blue/Broken Silence) dokumentiert auf CD und DVD die Show der Gothic-Waver auf der polnischen Bolkoburg. Und die war bzw. ist v.a. eines: sehr langweilig. 2
Verstörender, weil eben nicht die (Hör)Gewohnheiten bedienend, geht "Become Objects of Daily Use" ins Rennen. Der Italiener Alessandro Bosetti tat sich hierfür mit dem Japaner Kenta Nagai und dem australischen drummer Tony Buck zusammen und konstruierte als TROPHIES eine seltsame Mischung aus surrealen spoken-word-loops, die einem zunächst irritierenden, aber auch sehr aufregenden Anti-Rythmus folgen und erratischen drum- und Gitarrenpatterns. Tip! 4
Auch KIM CASCONEs "The Knotted Constellation (Fourteen Rotted Coordinates)"(beide Monotype Rec.) ist alles andere als leichte Kost. Der gestandene Computermusikant verknüpft diverse field-recordings, darunter dramatisches Glockengeläut, irgendwelches Gesäge und natürlich viel Geknirsch und Gerassel zu einem reichlich halbstündigen Ausflug in eine (leider irgendwie noch unfertige) Parallelwelt. 3
Ganz und gar in einer solchen verfangen sind die Protagonisten von "Lookalikes"(intermedium Rec.), dem neuesten Hörstück von THOMAS MEINECKE und MOVE D. Obschon: Shakira, Greta Garbo, Britney Spears, Justin Timberlake, Josefine Baker und Serge Gainsbourg gehören zur Echtwelt und deren hier vieldeutig portraitierte emotionale und/oder wahnhafte Doppel(Wieder?)gänger eigentlich auch. Meinecke reflektiert einmal mehr sein inzwischen recht strapaziertes Thema "Geschlechtsverwischungen vs. Charakterschattierungen" und Move D unterlegt elektronische Sounds und Beats. Verwirrend und nicht immer wirklich aufregend. 3
Die Brücke zwischen Avantgarde und Songwritertum schlägt RELLA THE WOODCUTTER, ein italienischer underground-Aktivist, auf einer EP mit dem schönen Titel "I Know When It's Time To Get The Fuck Away"(Boring Machines). Allerdings ist die Verquickung schräger Sounds mit ebenso schrägem Geheul nicht wirklich neu. Zappa+Shankar+Dylan? 3
Auf ganz andere und auch überzeugendere Weise verbinden die MEKONS Alt und Neu. "Ancient & Modern 1911-2011" blickt zurück auf 100 Jahre Widerstandskunst, die das Info nicht zu unrecht "Punkfolk" und "rebellischen Country" nennt und selbst das Bild mit dem "Pappkarton voll mit frechen und klobigen 78er Schellack-Platten" passt. Sehr schöne Platte! 4
Wesentlich dichter am Gewohnten segeln da die Schweden HOVEN DROVEN auf "Rost"(beide Westpark Music/Indigo). Klassischer skandinavisch geprägter FolkRock, nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. 3
Zum Ausklang noch drei durchaus auch für Popfreunde interessante Klassik-CDs von Crystal Classics/Delta Music, wo man sich, oft in Kooperation mit Radiosendern, weniger beachteten Stücken und Komponisten (nicht immer nur der 2. Reihe) widmet: Das Streichtrio Berlin interpretiert mit David Lively am Klavier die (im besten Sinne) sentimentalen "Piano Quartets" von ERNEST CHAUSSON und (besonders berührend) GABRIEL FAURÉ. 3
Der Pianist Pietro Massa spielte "Das Gesamtklavierwerk" vom sonst bestenfalls für seine impressionistischen Opern bekannten RICCARDO ZANDONAI ein. Trotz deutlicher Schwankungen in der Qualität der Stücke ist einiges, z.B. der futuristische "Telefunken"-Marsch oder das andächtige "Sera", weit mehr als Gelegenheitskunst und unbedingt entdeckenswert. 3
Und schließlich singt sich der hervorragende dänische Bariton BO SKOVHUS, begleitet vom Rundfunkorchester des WDR, durch "Die Nacht der Träume", eine schön ausgewählte Sammlung von Orchesterliedern. Neben Großen des Genres (Wolf, R. Strauß, Schubert) stellt Skovhus uns auch in diesem Kontext seltener verortete Komponisten vor (Sibelius, Beethoven und den vergessenen Louis Spohr). Und weil hier nicht nur die Stimmtechnik, sondern auch die Stimmung als solche stimmt (vive le Schüttelreim!) bin ich ganz begeistert von dieser CD! 5

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