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SUNSWEPT SUNDAY

Halfway To Dawn

(Ma Records)

Sunswept Sunday, ein sonnendurchfluteter Sonntag – welch poetischer Bandname. Wobei Band nicht unbedingt stimmt, denn hinter dem Projekt stecken mit dem Berliner Gitarristen Torsten Papenheim (auch Melodica und Snare) und Daniel Kartmann aus Stuttgart an Hackbrett, Schlagzeug und Kornett (oder doch Zink? - da gibt es je nach Quelle unterschiedliche Angaben) zwei in vielen musikalischen Unternehmungen aktive Männer, sprechen wir also besser von einem temporären (dennoch sehr gut harmonierenden und sehr spielfreudigen) Duo. Aber man kann anhand des Namens recht gut ausmachen, woher hier Inspiration und Orientierung kommen, denn "Sunswept Sunday" ist ein Stück vom großen Duke Ellington, wenngleich eines der weniger bekannten (für Nerds: vom Soundtrack "Anatomy Of A Murder", erstmals 1959 bei Columbia erschienen). Und eben solchen raren Ellington-Preziosen widmen sich Kartmann und Papenheim hier 40 Minuten lang – ich bin zu wenig Ellington-Kenner, um die einzelnen Stücke sicher zuordnen zu können, aber es geht den beiden auch nicht um haargenaues Nachspielen, wichtiger sind "Klangfarbe, Timbre, Sound,...". Dabei atmet "Halfway To Dawn" nicht durchweg Jazz, ich höre wüstenhafte GitarrenSounds, einiges, das durchaus an Rockmusik erinnert, aber auch zärtliche (und passenderweise etwas zittrig gespielte) Bläsermelancholie, dann wieder Dinge, die ganz gut an die releases auf Papenheims legendärem Label "Schraum" anschließen, selbst dass Kartmann in Siebenbürgen mit der dortigen Volksmusik aufwuchs, findet seinen Widerhall (v.a. natürlich im Hackbrett-Spiel). Doch jeder wird wohl seine eigenen Assoziationen zu den acht Stücken entwickeln; Stücken, die genauso intensiv wie zurückgenommen sind und deshalb noch lange in stiller Schönheit leuchten. 4
Weitere Infos: › www.sunsweptsunday.de

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