POP(PE)´S TÖNENDE WUNDERWELT

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Endlich Sommer. Jedenfalls im Wohnzimmer. Wenn´s draussen regnet, egal. Drinnen läuft „LUNAR PHASES“ (Fantasiehören / Phoenix / H´Art Musik), Musik & Texte im Einklang mit dem Mond. PAUNGGER & POPPE / KOCH bieten esoterische Entspannung. Achtung beim chillen! Johanna Paungger-Poppe und Thomas Poppe (nicht mit mir verwandt!) veröffentlichten ihre tönende Wunderwelt nicht nur bei Neumond (16.07. - kein Scherz!), sondern empfehlen, CD1 bei zunehmendem Mond und CD 2 bei abnehmendem Mond zu hören. Damit die Musik dem Aktivpuls und der Herzschlagfrequenz entspricht. Wertung: Sonne, Mond & viele Sterne!
Wenig Esoterik, dafür viel `Old-School-Gitarren-Piano-Popmusik´ mit Anleihen von Crowded House bis Bowie produzierte der Kölner MARKUS APITIUS (Ex-The Cast, -Alien Fire) für sein 2tes Soloalbum „LOS ANGELES“ (Art Of Choice / M-System). Die Sounds kommen entspanned daher, die Vocals erinnern an Ray Davies. Und die 5 Frauen auf dem Cover tragen (fast) keine Kleidung. **
SPLINTER X sind vier Individualisten aus Berlin, die den „SOUND OF REVELATION“ (Neo / SonyBMG) auf ihren Debut manifestiert haben. Androgyner DarkWave-Rock mit prägnanten Gitarren. Sehr voluminös-druckvoll umgesetzt. Überraschenderweise trat die Band kürzlich im ZDF-Fernsehgarten auf...**
Aus Bristol tönen die DRAGONS zu uns herüber. „HERE ARE THE ROSES“ (OHM / Cargo; VÖ: 10.08.) ist `Love Like Depeche Bauhaus´. Düstere, sehnsuchtsvolle Keyboardschleifen und wuchtige Bässe mutieren zu `Dark-Dance-Electronica´. Die Musik klingt unwirklich, wie aus einer anderen Zeit. Könnte später mal als „Kult“ durhgehen... ****
Piano-Indie-Pop (mit rauchigem Gesang) spielen THE SUNDAY DRIVERS aus Toledo. „TINY TELEPHONE“ (Naive / Indigo) erscheint subjektiv zu leicht Instrumentiert, Ecken & Kanten fehlen... Schade. **
Unzählige weibliche Gäste (Le Tigre, B-52´s) verstärken JUNIOR SENIOR auf „HEY HEY MY MY YO YO“ (Crunchy Frog). Die beiden Jütlander könnten die skandinavischen Muppets oder Ilja Richter sein. Knuddelige Vocals zu Disco-Pop mit Brummel-Bass bieten viel Spaß und ein wenig Retorte. ***
Ungewöhnlichen Soft-Folk-Pop mit vielen 80er Anleihen zelebrieren IMMACULATE MACHINE aus Kanada. Unterstützt werden sie auf „FABLES“ (Mint / Broken Silence) von Alex Kapranos (Franz Ferdinand), Owen Pallett (Arcade Fire), The Cribs. ***
Kathryn Calder, Keyboarderin des besagten Trio´s, ist zudem ein Achtel von THE NEW PORNOGRAPHERS (inkl. Neko Case, Dan Bejar). Deren schmissiger Indie-Folk kommt auf „CHALLENGERS“ (Matador / Beggars / Indigo) scheinbar nicht wirklich auf den Punkt. Teils akzentuiert, teils sehr `dirty´ instrumentiert, mit wechselnden Vocals, vermag der Funke nicht überzuspringen (was jedoch an den 99 Aussetzern der Vorab-CD liegen könnte). **
„HAVE MERCY“ (Elixia / Rough Trade) von MOONEY SUZUKI verbreitet gnadenlos Kneipen-Fiddle-Stimmung und den Sound der guten, alten Glam-Gitarre. Die Erinnerung an Graham Parker und die Siebziger erwacht. Anleihen an Gospel und Mo Solid Gold lassen sich ebenfalls schlecht leugnen. Ein cooler Sound-Mix! ****
JOHN DOE erlebte „A YEAR IN THE WILDERNESS“ (Cargo Germany) mit der Unterstützung von Aimee Man, Kathleen Edwards (u.a.). So wurde ein cooles Power-Folk-Americana-Album mit wunderschönem Orgel-Intro und Velvet Underground-Sound musikalisch hervorragend umgesetzt. Dieses Album geht `straight´ nach vorn.... ****
Für weniger experimentierfreudige Konsumenten bieten die `Großen´ des `Biz´ ebenfalls neue Cds an: THE POLICE (A&M) bieten zur Reunion auf der gleichnamigen Doppel-CD ihre 28 Favouriten kompakt feil. **** Und PAUL MCCARTNEY erinnert auf „MEMORY ALMOST FULL“ (MPL) an seine eigene Vergangenheit, erreicht in Melodie und Klasse jedoch die Beatles leider nicht. Dennoch: Respekt! ***

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