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QUICKSILVER:

Diverse

Es gibt auch noch "richtige" Rockbands, die man sich selbst 2006 schmerzfrei anhören kann. Zugegeben, wenige, aber das gnadenlose THE MUTTS-Minialbum "I Us We You" (Fat Cat) ist bei aller Kürze so voll von freundlichem rotzverschmierten Rock'n'Roll, dass auch wir älteren Herren nicht umhinkönnen, nett zu lächeln und an die "alten Zeiten" zu denken. Zum Glück sind die Verantwortlichen kein bisschen retro! Oder THINK ABOUT LIFE - die klingen wie eine kaputte Rock-Variante der Jazzschlachter, die z.B. auf Skin Graft ihr Unwesen trieben. Das artwork vom gleichnamigen Debutalbum (Alien8 Recordings/Hausmusik) der Montrealer ist ähnlich bunt wie bei den Flying Luttenbachers und den Gesang ziehen die Kameraden wohl über den gleichen Verzerrer wie die Gitarren (von denen's laut Besetzung gar keine gibt). Für viele Worte zu re-issues ist hier der Platz zu schade, auch wenn's ein so schickes Album wie "Born Sandy Devotional"(Domino/Rough Trade) der TRIFFIDS ist. Ein Stück Australien-Wave(?)-Geschichte, von Punk und Folk gleichermassen beeinflusst, nun ergänzt um b-sides und demos. Mit "A Legacy Of Love Mark II"(Reartone/edel) von ANTICHRISIS bleiben wir beim folkigen Pop. Die Ursprünge des Albums liegen im Jahr 98, als ALOL bei Napalm erschien, dann nach diversen Unschönheiten aber unbedingt zu überarbeiten und neu einzuspielen war. Kein Fehler, denn hier finden Irish Folk, Gothic und Metal zueinander wie bei der Geburt getrennte Drillinge. Wegen des netten Gesangs könnte einem auch Chandeen einfallen. Und "Nightswan" hat sogar Sommerhitqualität! Etwas melancholischer und auch angestrengter begegnet uns THE NOUVE mit "The Last Goodbye Is Not Always The End" (Nouve Rec./Phonector). Für "richtige" Gruftschläfer sicher viel zu harmlos, für "Normalverbraucher" aber zu ambitioniert sitzt Robert Nouve doch ganz bequem zwischen allen Stühlen. Das CATASTROPHE BALLET um Eric Burton verdunkelt den Sommerhimmel mit dem Hinweis: "...All Beauty Dies" ( Spirit Production/Indigo). Auch wenn die deutschen Texte keineswegs so schlau sind, wie uns das Info weismachen möchte, C.B. also lieber weghörbares Englisch benutzen (sollten), ist diese Art Old-School-Gothicrock in bester Sister-Manier keineswegs übel. Und wieder ist mit "Consequently" ein Ohrwurm dabei. Wesentlich elektronischer, aber nicht sonderlich fröhlicher kennen wir NITZER EBB seit über 2 Dekaden. "Body Of Work"(Mute/EMI) heisst die Werkschau über die Jahre 84 bis 97, inkl. einer CD mit Remixen. Das war EBM! Kommen wir zum rein elektronischen Container. Dort sitzt z.B. MARSEN JULES, der nach Herbstlaub nun "Les Fleurs"(City Centre Offices/Morr/Hausmusik) im allgemeinen vertont. Vielleicht liegt's wirklich an den Aussentemperaturen, aber MJ kommt um einiges freundlicher daher, auch wenn seinen Kompositionen weiterhin eine gewisse Strenge innewohnt. Ganz ähnlich im Ergebnis, wohl aber von völlig anderen Randbedingungen ausgehend vertont TAYLOR DEUPREE auf "Northern"(12k/a-Musik) seine Eindrücke nach dem Umzug von Brooklyn in die Ruhe der Wälder in "upstate New York". Entspannte Mixturen aus fieldrecordings, e-piano und durchaus auch behandelten Gitarrenklängen, die beim Hörer vielleicht tatsächlich die angenehm kalte Einsamkeit, die die Schnappschüsse auf dem Cover versprechen, auch akustisch illustrieren. Zwar (auch) mit elektronischen Mitteln arbeitend, aber auf ganz und gar andere Ergebnisse (und wohl auch Konsumenten) abzielend gehen MARKKU PELTOLA & BUSTER KEATON TARKISTAA LÄNNEN JA IDÄN (Klangbad/Broken Silence) an den Start. Ich weiss nicht, wo bei dieser Platte der Künstlername aufhört und der CD-Titel anfängt, das ist aber auch egal, denn Peltola ist Finne, die dürfen (fast) alles - und können's sogar meistens. Hier eine stolpernde Polka, dort eine ulkige Posaune, der Gesamtsound ist schlicht unbeschreiblich und vom (im besten Sinne) "typischen" Säuferhumor geprägt. Dem Finnen zumindest sprachlich verwandt sind wohl die Ungarn - musikalisch trennt die vorgenannte CD einiges vom ANIMA SOUND SYSTEM. Das mixt munter Ost(Europa)Groove und (Dance)Electronics, landet(e) mit seinen direkten statements auch in den späten 90ern noch auf'm Index und beschäftigt sich auf "We Strike!" (Mole Listening Pearls) mit dem 50. Jahrestag des Volksaufstandes vom November '56. Da passt dann sogar die Coverversion vom alten Beatler-Stampfer "Revolution". Ohne nennenswerte Zugeständnisse an westliche Hörgewohnheiten redet MOHAMMED "JIMMY" MOHAMMED auf "Takkabel! Take This!"› www.terprecords.nl) zu seinen äthiopischen Landleuten über Liebe, Politik und den KleineLeuteAlltag. Die Energie, Kraft, Ausdauer und Inspiriertheit, mit der dieser blinde Barde das tut, beieindruckte nicht nur The Ex, auf deren Label die CD erscheint, sondern auch jede Menge Fans in Frankreich (und wohl auch Moers). Eher den westlichen Einflüssen von Techno bis Ska geöffnet haben sich die Musiker, die auf "Beyond Istanbul"(Trikont/Indigo) versammelt sind. Dennoch vermeiden diese "underground grooves of Turkey" die völlige Aufgabe von Tradition und so finden (einmal mehr) West und Ost... Wirklich: schöner Sampler, nur ist das booklet nicht ganz so gelungen, wie von Trikont gewohnt. Dann der Hinweis auf ein nettes Mitbringsel von der jüngsten pop-up in Leipzig. "EGI MAG #1" kann man inkl. CD für 1 symbolischen Euro bei› www.eastgermaninternational.de bestellen und hat schwuppdiwupp einen feinen Überblick über den aktuellen Stand in Sachen Elektropop. Und da geht in LE ja so einiges. Z.B. die großartigen Brockdorff Klang Labor, die im Herbst bei Onkel Alfred ihre "richtige" Debut-CD veröffentlichen werden. Live teilten sie sich die Bühne mit den WOOG RIOTS, die bei WSFA eine schicke CD-Single namens "Football 'round the clock" an den Start schicken. Ist eben WM in Deutschland. Das weiss man auch in der Schweiz, also haben die AERONAUTEN (wieder) eine Fußball-Single fabriziert. "Männer Fussball Frauen Sensibel" heissen die 4 Stücke feinster Olifr-Soul-Punk (diese Bläser!). Dann noch eine ebenso schicke Live-EP von BERNADETTE LA HENGST. "Nie mehr vor Mittag" enthält 4 tracks "live in Freiburg" (bzw. Dortmund) von Stücken aus BLHs Soloalben und auch eine "alte" Die Braut...-Nummer. Funktioniert alles auch "nur mit Gitarre" ganz prächtig (und ist auf ganze 500 Stück limitiert). Nicht ganz frisch, fast schon ausverkauft und dennoch unbedingt empfehlenswert ist das meines Wissens erste offizielle Vinylprodukt der ganz großen SCHOOL OF ZUVERSICHT. "Ideas Are In The House" (alle 7"er: Ritchie Records) trägt lauter Wahrheiten schon im Titel. Jede Menge Ideen zu House und Techno, Groove und Punk als Gedanke. We play as long as you pay. Kapitalismus, Baby.


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