TO ROCOCO ROT

(BBC / Bureau B / Indigo)

Es beginnt mit einer jedem in den 80ern aufgewachsenen Freund von popkulturellen Klängen abseits der Hauptströmungen bestens vertrauten Stimme: der selige John Peel himself fragt die Band, wie deren Name denn nun korrekt auszusprechen ist. Weil es dazu aber kein offizielles statement gibt, verwendet Peel die von den Jungs als "Dutch version" titulierte Form: ein "incredibly fast" rausgehauenes to roccoco rot. Das passt (zumindest für mich) so gar nicht zu der reduziert-zurückgenommenen PostRockKunst, die die drei (wer’s vergessen hat, trr waren die "Ornament & Verbrechen"-Lippok-Brüder und Stefan "Kreidler" Schneider) da in den BBC-Studios inszenierten. Gleich dreimal lud Peel trr ein, wobei streng genommen nur die Aufnahmen vom 30/09/97 und 11/04/99 "richtige" Peel-Sessions waren, ein halbes Jahr nach der zweiten spielten trr auf Peels Wunsch hin bei "Radio 1 live at Sound City Liverpool". Diese Archiv-CD (auch als LP/DL) enthält nun den Großteil des damals konservierten Materials (wenn auch nicht alles, wieso eigentlich nicht?!) und das bezaubert auch mehr als 20 Jahre später noch immer. Auch und gerade, weil in den krautig mäandernden Fluss aus repetitiven Elementen und ambienten Flächen hier und da symphatische kleine Ungenauigkeiten oder Fehler rutschen. Mal ist eine Synth-Figur einen Hauch zu kurz, mal ein Einsatz nicht 100ig auf den Punkt – trr-Musik ist eben lebendige Musik. Und wunderschöne. 5
Weitere Infos: › www.bureau-b.com

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