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QUICKSILVER

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Willkommen im Reich des (ob nun zu recht oder nicht) Vergänglichen: Mit "Peter, Nick and the Lads"(Shyrec) von ZABRISKY, die man mit Fug und Recht als die venezianischen TV Personalities bezeichnen darf, springen wir direkt in den süßen Pudding namens JanglePop, in dem wir schon vor 25 Jahren sehr gern die Hüften schüttelten. 4
Auch das Trio PLATONICK DIVE kommt aus Italien und surft mit "Therapeutic Portrait"(Black Candy Rec./RTD) recht weit oben auf der IndieElektroGitarrenAvantPop-Welle. Große Gitarrenwände oder perlende -läufe, klickernde Schaltkreise und postrockende drums ergeben großartige Instrumentalmusik. 4
DOG BITE erzielen auf"Tranquilizers"(Carpark) mit ähnlichem Sounddesign ganz andere Ergebnisse. Hier werden mit intensiver Schuhbetrachtung eingespielte Gitarren durch Nebel aus Synths und effektbeladenen drums über stabile Basslinien zu einem entrückten Sänger geleitet. "Lady Queen" könnte sogar ein kleiner IndieHit sein. 4
Klarer sind die "War Room Stories"(Cut Tooth/Believe/Soulfood) von BRETON. Die Londoner destillierten den noch sehr glitch-igen Indiepop ihres 2012er Debuts "Other People's Problems" zum treibenden opener "Envy". Auch wenn sie sich dann wieder in dubsteppenden soundscape-Erkundungen ergehen, findet hier Pop zum elektrischen Experiment. 3
Das "Psycho Tropical Berlin"(Disque Pointu/Groove Attack) von der französischen AvantSurfPop-Kapelle LA FEMME schichtet zwar auch diverse Einflüsse übereinander, ist am Ende aber sehr viel direkter. Insbesondere weil eine nett abgedrehte Sängerin den wavigen RockabillyPsych-Kram illustriert ein kleiner Tip! 4
Weil wir gerade bei den gallischen Nachbarn sind: Die nicht mehr nur ex-Nouvelle-Vague-Chanteuse (und Schwester von Lio) sondern auch gut beschäftigte Schauspielerin HELENA NOGUERRA beweist mit "Année Zéro"(Naïve/Indigo) Entwicklungs- und Wandlungsfähigkeit. Schöner FrankoPop zwischen Tralala und Anspruch (man lausche nur "Michèle et Michèle" mit der wunderbaren Kollegin Anna Mouglalis). 4
NINA PERSSON hatte die Wandlung von der süßen PopMaus zur ernstzunehmenden Musikern ja spätestens mit dem 98er Cardigans-Album "Gran Turismo" abgeschlossen und konnte auch in den folgenden Jahren (z.B. mit A Camp) überzeugen. Auf "Animal Heart"(Lojinx/Al!ve) gelingt ihr dies nicht mehr so recht, denn der noch immer markanten Stimme fehlen hier die großen Songs. Und das allgegenwärtige Vibrato nervt wirklich. 2
Auch Andre Tanneberger fällt als ATB wenig musikalisch Sinnvolles ein: "Contact"(Kontor Rec.) enthält auf CD1 konventionellen TechnoBums mit sehr viel TranceHall und kompatiblem Damengehauche, CD2 illustriert, wozu man das Konzept "Ambient" missbrauchen kann. 2
Die DEAD HIPPIES aus Frankreich rühren mit "Kill Me Sweetly"(Kshantu/Broken Silence) in einem Einheitsbrei aus Distortiongitarren und Geschrei, der nur gelegentlich (z.B. dann, wenn bei "Orange Eyes" eine eigenartige Westernatmo aufgespannt wird oder im letzten Stück die Zeit in repetitiven Mustern gefriert) ein klein wenig Größe gewinnt. 2
"Inland Empire"(Echokammer) heißt das 2. Album vom bayerischen Subkultur-Gewächs DAS WEISSE PFERD. Zwischen V.U. und Zwiefacher ist es bestimmt super, aber ich verstehe hier irgendwas überhaupt nicht. Sehr schräg. Wirklich. 3
Zugänglicher ist die "Brand New Love"(Morr Music/Indigo) von Dieter Sermeus' aktuell 7-köpfigem Projekt THE GO FIND. Der Flame schwelgt mal wieder in zarten IndieGitarrenSounds mit ganz leichtem FolkPop-appeal. Für die Romantik-Abteilung der IndieDisco. 3
MYSTICAL COMMUNICATION SERVICE nennt sich eine internationale Band aus Berlin und "Gypsy Spirit"(Karl Records/Broken Silence) klingt mal wie Blurt aus dem Swamp, mal wie eine V.U.-hommage, mal wie ein Doors-Wiedergänger und doch tiefenentspannt, zeitlos und immer irgendwie eigen. Gefällt mir. 4
ROY DE ROY bedienen mit "Civil Riots"(Las Vegas Records/Broken Silence) den gerade erwähnten Gypsy Spirit buchstäblich(er), denn hier werden (mal wieder) BalkanBrass und PunkRock feuchtfröhlich gekreuzt. 3
Angesicht der zahlreichen GenreMixturen ist aber etwas puristische Folklore durchaus angebracht, z.B. mit den nordischen Folk Love Songs auf "Kärlekssånger" von der ULRIKA BODÉN BAND. 3
Oder mit "Sage"(beide Westpark/Indigo) vom deutsch-schwedischen Projekt POETA MAGICA. Ganz klassisch mit Nyckelharpa & Dombak, aber auch sehr erfrischend. 3
Entbehrlich sind hingegen drei CDs mit deutscher Musik: Den seltsamen Liedermacherrock auf "Als Munition die Illusion"(Retter des Rock) von CAPTAIN'S DIARY vergessen wir bitte gleich. 1
Auch MICHY REINCKE will mich auf "Hatte ich dich nicht gebeten im Auto zuwarten"(Rintintin/Indigo) nachdenklich-sentimental unterhalten. Gelingt nicht, aber ich fand ja schon Felix de Luxe nur kitschig. Aber insbesondere im Norden lieben die Massen den Mann ja. Gruselig. 1
Und wenn schon Sven Regener selbst inzwischen wenig mehr nur als Variationen des immer gleichen Songs einfallen, warum sollte es dann einem Element-Of-Crime-Klone wie der GÖTZ RAUSCH BAND besser gelingen, die Melancholie zum Klingen zu bringen. Solide, aber nicht umwerfende "Schaurige Märchen"(Rainsong/Seña Music). 2

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