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LARKIN POE

Self Made Women!!!

LARKIN POE

In letzten Jahren hat die Karriere von Larkin Poe rasant an Fahrt gewonnen. Das vorherige Album „Venom & Faith“ wurde in der Kategorie „Best Contemporary Blues Album“ gar für einen Grammy nominiert. Glamourös war die Musik der beiden Schwester Rebecca und Megan Lovell seit jeher. Doch mit „Self Made Man“ kommt jetzt noch Glamrock dazu. Die Zeiten, als man das Duo in die Folk- oder Country-Ecke stellte, sollten damit vorbei sein!

Nach dem Debutalbum 2014 war der weltgrößte Musikkonzern Universal auf die Schwestern aufmerksam geworden, deren Ur-Ur-Ur-Großvater Larkin Poe Inspiration für den Bandnamen, sowie ein Cousin von Edgar Allan Poe war. Aus „KIN“ wurde dann, mit überarbeiteten Aufnahmen und leicht verändertem Tracklisting, 2016 „Reskinned“. Das war es dann jedoch schon. Rebecca (Gesang, div. Gitarren, Orgel, Klarinette, Programming) und Megan (Lap Steel, Synthesizer) gründeten ihr eigenes Label.

Rebecca: „Mit `Peach´ veröffentlichten wir 2017 dann das erste von nunmehr drei unter eigener Flagge selbstproduzierten Alben. Mittlerweile machen wir seit 15 Jahren Musik, seit zehn Jahren sind wir bereits als Larkin Poe unterwegs. Als eine Band von Schwestern. Und es war wunderbar, nun nach fast 15 Jahren heimzukommen, sich zu reflektieren, die Grammy-Nominierung zu genießen, und `Self Made Man´ zu realisieren.“

Die Musik ist bisher von Album zu Album stets gewachsen, die harte Arbeit und die ausgedehnten Tourneen taten ein Übriges. Zu Beginn ihrer Karriere wurden die beiden nun +- 30jährigen Damen als Lovell Sisters noch von der älteren Schwester Jessica unterstützt.

„Sie ist jedoch ausgestiegen, hat nichts mehr mit dem Musik-Business zu tun. Denn das Musik-Business nimmt nicht ein bisschen von dir, sondern es nimmt alles. An dem Punkt haben wir Larkin Poe gestartet.“

Mittlerweile leben die Lovells in Nashville. Da steht natürlich die Frage im Raum, ob dieser legendäre Ort die Musik beeinflusst.

„Wir wünschten, wir könnten diese Frage mit einem Ja beantworten. Doch um ehrlich zu sein, müssen wir sagen, dass die Welt uns inspiriert hat. Wir haben im Jahr 2019 sicher in 40 verschiedenen Ländern gespielt – und können uns natürlich nicht mehr an alles erinnern!“

Man soll zwar nie nie sagen, doch Coverversionen berühmter Songs hatten Larkin Poe bisher nicht im Live-Programm, obwohl sie mit Rock- statt mit Kindermusik aufwuchsen.

„Als wir kleine Kinder waren, glaubten unsere Eltern nicht an Kindermusik. Sie, besonders unser Dad, hörten ständig Rockmusik. Crosby, Stills, Nash & Young, Fleetwood Mac, Creedence Clearwater Revival. Die Allman Brothers, New Wave und Instrumentalmusik der Eltern wurden der Soundtrack unserer Jugend.“

Megan: „Wir sind mit verschiedenen Genres aufgewachsen, wie z.B. Blue Grass. Wir haben Hardrock gespielt, und wir lieben Classic-Rock.“

So ist es kein Wunder, das Larkin Poe aufgrund ihres Southern Rock und ihres Blues, durch den Gebrauch von Slide-Gitarren bzw. starken Riffs teilweise gern als die jüngeren Schwestern der Allman Brothers tituliert wurden.

Was einerseits natürlich Unsinn, andererseits gar nicht weit hergeholt ist – denn das Familiäre hat auch bei Larkin Poe eine besondere Tradition. So spielte Tyler Bryant (mit Tyler Bryant & The Shakedown selbst gut im Geschäft) die E-Gitarre zu „Back Down South“.

Rebecca: „Wir haben zusammen Songs geschrieben. Es war sehr inspirierend. Denn Tyler ist obendrein noch mein Ehemann. Wir haben also eine coole Verbindung in unserer Familie.“

Ein Traum wurde wahr – Rockmusik mit dem Gatten und der Schwester. Rebecca lacht: „Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!“

Weitere Musiker auf „Self Made Man“ sind Kevin McGowan (Percussions) und Tarka Layman (E-Bass).

Der Track „Self Made Man” ist nicht nur Titelgebend für das neue Album, sondern gleichzeitig die Hymne der hart erkämpften Freiheit der Lovell-Schwestern.

Rebecca: „Warum der Song `Self Made Man´, und nicht `Self Made Woman´ heißt? Wir leben in einer Zeitphase, in der wir uns durch unsere Musik definieren. Die Selbstentfaltung ist sehr wichtig. Und es ist doch lustig, diesen ´alten Spruch´ als Titel zu nutzen, jedoch ´Woman´ zu singen. Wir spielen unser Spiel! Der Song ist `aggressive´, besitzt Dramatik, aber er ist dennoch gut zu spielen.“ Für Rebecca ist es zudem das Lied, das sie am besten repräsentiert. Megan findet am meisten von sich in „Easy Street“ wieder.

„Ich habe das Riff geschrieben, und ich mag es sehr gern, wenn wir unsere Vocals doppeln.“

Rebecca: „Musik verbindet und ermöglicht es uns allen, unsere Kreativität und Menschlichkeit auszudrücken.“

Megan: „Menschen können viele schreckliche Dinge durchmachen, unermessliche Trauer erleben und schwere Zeiten überstehen. Dennoch kann aus diesen Erfahrungen etwas Positives entstehen und gedeihen. Dieses Album spiegelt die Freude und Positivität wider, die wir selbst aus solchen Situationen gezogen haben.“

Aktuelles Album: Self Made Man (Tricki-Woo-Records) VÖ: 12.06.


Weitere Infos: https://www.larkinpoe.com

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