interviews kunst cartoon konserven liesmich.txt filmriss dvd cruiser live reviews stripshow lottofoon

PARQUET COURTS

05.07.2018 Molotow Hamburg

Auf ihrer aktuellen, von Danger Mouse produzierten LP ´Wide Awake´ flirten Parquet Courts mit dem Mainstream, doch der wachsende Erfolg hat das New Yorker DIY-Quartett keineswegs milde gestimmt. Im restlos ausverkauften Molotow bitten sie zwar für das Titelstück der neuen Platte ihren Tourmanager an die Percussioninstrumente, um mit südamerikanischer Rhythmik und sommerlicher Leichtigkeit zu kokettieren, im Mittelpunkt des schweißtreibenden Spektakels stehen aber weiterhin messerscharfe Kreissägen-Riffs und herrlich schräge Melodien, zu denen sich die Zuschauer schon beim Opener ´Total Football´ ekstatisch durch die Gegend schubsen – Stagediving und fliegende Bierbecher inklusive. Sänger und Gitarrist Andrew Savage schreit sich mit puterroter Raspelbirne die Seele aus dem Leib, weicht selbst bei den seltenen Atempausen nicht von seinen Hardcore-Moves ab und spielt sogar das bei zwei Songs eingesetzte Omnichord mit grimmigem Blick und Ausfallschritt. Bassist Sean Yeaton verdingt sich derweil als headbangendes Metronom, während der mit der Coolness des jungen Thurston Moore gesegnete Gitarrist Austin Brown sämtliche Zwischenrufe aus dem Publikum sarkastisch abbügelt und sich sogar Witze über das Abschneiden Deutschlands bei der Fußball-WM erlaubt. Die Aufgabe von Drummer Max Savage ist es derweil, banddienlich alles zusammenzuhalten, und das gelingt ihm mit spielerischer Leichtigkeit. 20 eigene Superhits von ´Almost Had To Start A Fight´ über ´Borrowed Time´ bis ´Light Up Gold´ und ein Ramones-Cover quetschen Parquet Courts in gut eine Stunde purer Punkrock-Euphorie und brauchen für das aufregendste Konzert des Sommers am Ende noch nicht einmal eine Zugabe. Ganz, ganz groß!


Weitere Infos: parquetcourts.wordpress.com


August 2018
COURTNEY BARNETT, LOOSE TOOTH
OPEN SOURCE FESTIVAL 2018
PARQUET COURTS
RUFUS WAINWRIGHT, THE HIDDEN CAMERAS
STATIC ROOTS FESTIVAL 2018
SUPERCHUNK
‹‹Juli September››