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DAMIEN JURADO

23.02. Gebäude 9 Köln

Vollkommen gelassen sitzt Damien Jurado auf seinem Stuhl und braucht nicht mehr als seine oft ein wenig traurig anmutende, aber dennoch bis in Falsett-Höhen flexible Stimme, eine Akustikgitarre, den gelegentlichen Einsatz eines Effektgeräts zur Gesangsdopplung und ein Glas kalte Fanta, um im trotz Warpaint-Konkurrenz gut besuchten Gebäude 9 vollends in die Space-Folk-Traumwelt seiner hervorragenden letzten beiden Alben "Maraqopa" und "Brothers And Sisters Of The Eternal Son" abzutauchen. Mit "Wherever I May Lay" gibt es sogar eine Weltpremiere – lakonisch eingeleitet mit: "Das Gute daran ist, dass ihr es nicht merkt, wenn ich es vergeige." Den üppigen Band-Sound der letzten Alben vermisst man indes überhaupt nicht – zu stark sind die Songs, zu präsent ist Jurado auf der Bühne. Erst spät am Abend kehrt er zu seiner puristischen Folk-Phase zurück und bringt die tragische Geschichte des Mannes, der "Abilene" den Hof macht und abgewiesen wird, weil "ich ein junges Mädchen bin und Sie ein Mann ohne Geld", bevor ganz am Ende mit "Ghost Of David" sogar ein echtes Frühwerk steht. Zuvor spricht der Amerikaner lässig über seine Probleme ("Mein neues Album verkauft sich so gut, dass ich keine Exemplare mehr dabeihabe!") und liefert sich mit den Gästen im Saal ein ulkiges Q&A, bei dem "alles erlaubt ist, außer Songwünsche". Der Bitte wird selbstverständlich entsprochen, denn auch wenn Jurado auf den ersten Blick nur ein kauziger Anti-Popstar mit einer Gitarre ist – das begeisterte Publikum frisst ihm an diesem Abend aus der Hand.


Weitere Infos: › www.damienjurado.com


April 2014
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