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FRANK APUNKT SCHNEIDER

Als die Welt noch unterging - Von Punk zu NDW

Ventil Verlag, 385 S., 17,90 EUR

Mit dem notwendigen nerdism erkundet Schneider den (west)deutschen DIY-Aufbruch der Jahre 77 bis 84, liefert neben Abgrenzungs- und Definitionsversuchen auch Strukturanalysen und gesellschaftskontextuale Einordnungen und erleichtert durch die umfassende Disko- und Kassettografie den *bay-vernarrten Wohlstandkindern sicher zukünftig das Geldverschleudern. Etwas ermüdend ist das übertriebene Gleichstellungsdeutsch, das auf S. 68 in einer "KünstlerInnerngruppe" (ja, mit Schussel-R!) kulminiert. Interessant/wichtig, ja beinahe essentiell ist das Buch trotzdem. Sieht man sich etwa das 84er Foto von "Die egozentrischen 2" an, wird klar, daß in der Szene auch etliche (adoleszente) Kinder unterwegs waren. Aber: Der wissende und/oder aufmerksame Leser schmunzelt weniger wegen der "Ja, Mutti, ich ziehe den warmen Pullover drüber"-Niedlichkeit des Outfits der "Wir haben so viele Ideen, aber nur einen ROLAND"-Musikanten, sondern sagt: Ah, so sah Felix Kubin also damals aus! Auch wenn aus heutiger Sicht manches redundant-überflüssig erscheint: viele Karrieren nahmen in solchen obskuren Kapellen ihren Anfang.
Weitere Infos: › www.ventil-verlag.de


Dezember 2007
FRANK APUNKT SCHNEIDER
GÜNTER ZINT
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WOLFGANG SEIDEL
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