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WOLFGANG POHRT

Das allerletzte Gefecht

Edition Tiamat, 159 Seiten, 13,00 EUR

Der Stuttgarter Soziologe schreibt hier "Über den universellen Kapitalismus, den Kommunismus als Episode und die Menschheit als Amöbe". Für (gern ziemlich steile) provokante Thesen berühmt, liest Pohrt seinen Kampfgenossen auf eine so treffende Art die Leviten, dass man immer nur zitieren möchte: "Vollkommen zwecklos hingegen, eine Revolution zu fordern, die man selbst nur beschreiben, aber nicht machen will." Später dann: "Die Rollenverteilung, dass wer wollte, nicht konnte, und wer konnte, nicht wollte, funktionierte wie eine Bestandsgarantie." Oder "Im Augenblick aber, wo ein massenhafter Wille zum Sozialismus nicht mehr vollkommen ausgeschlossen war, zeigte sich leider auch, dass der Sozialismus weniger eine Willensfrage als eine Frage des Könnens ist." Und Pohrt weiß es selbst: "Vermutlich gefällt dieser Text keinem, der in liest. Mir auch nicht, und zwar deshalb, weil ich seine Aussage für wahr halte und diese Wahrheit mir nicht gefällt." Der kleine, von Sophie Rois angeregte Essay zu Dumas' "Kameliendame" mit dem das Buch endet, passt nur bedingt in diese Revolutionskritik, regt aber (auf andere Weise) auch die eigenen Gedanken an.
Weitere Infos: › www.edition-tiamat.de


Juni 2013
BRANDSTIFTER
DAVID REMNICK
STEVE BLAME
WOLFGANG POHRT
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