TRONDHEIM VOICES + ASLE KARSTAD

Grappa Musikkforlag/Galileo MC

Beim 2017er Jazzfest Berlin gab das norwegische T.V.-Chorprojekt ein Konzert in der Gedächtniskirche, zu dem ich es leider nicht geschafft habe. Wer nun diese wunderbare CD hört, versteht vielleicht, weshalb ich dieser verpassten Gelegenheit noch heute nachtrauere. Mit Hilfe der von Asle und Arnvid Lau Karstad entwickelten "Maccatrols"-Boxen zaubern die Sängerinnen aus ihren Stimmen und elektronischen Effekten in Echtzeit eine entrückte KlangWelt, "Ritual #3" ist da mit seiner gelungenen Schichtung aus rhythmisierenden Vokalsplittern und einer dekonstruierten semi-liturgischen Gesangslinie exemplarisch. Oder "Hymn", wo sich neben einer klar-virtuosen MelodieStimme elektronisch zerfetzte Worte ohne jede Oppulenz, zugleich aber ohne Purismus, zu einer Art "UrLaut" verdichten - so kann (vielleicht sogar muss) man (Vokal)Musik organisieren. Jetzt im Sommer ist diese Musik hörenswert, an den irgendwann ja wiederkehrenden nass-dunklen Herbstabenden wohl unverzichtbar. 6
Weitere Infos: › www.trondheimvoices.no

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