YELLO

Polydor/Universal

Yello waren ein ganz wesentlicher Faktor meiner musikalischen Sozialisation. Damals in der Früh80erDDRProvinz, als Krach- und Elektronikfan zwischen all den AC/DC- und Bluesfreaks, gaben mir Stücke wie "Bostich" oder "Pin Ball Cha Cha" Energie und Zuversicht. Dann kam das grandiose "Stella"-Album und danach wurden andere Klänge wichtiger als die der beiden Schweizer Exzentriker. Mit ihrem neuen Studioalbum knüpfen Blank und Meyer aber genau an jene Soundfäden an, die vor über 30 Jahren Avantgarde und Pop zu einer eigenartig unverkrampften Symbiose verbanden. Ob soundtrackartig mit Trompetenlinien zu verdrehten vocal-samples, rückwärts laufenden Bandschleifen und warmen Synthflächen (Magma), als smoothe Popballade mit lasziven Jungmädchen-vocals (Kiss The Cloud), kompakter AvantDiscoStampfer (Limbo) oder als perfekt arrangierte Bühne für die facettenreiche Stimme von Heide Happy (Dialectical Kid): "Toy" ist ab sofort das Standard-Lehrbuch elektronisch generierter Popmusik. Und auf sehr angenehme Weise ist "Toy" auch ziemlich konservativ. 5
Weitere Infos: › www.yello.com

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