CAT POWER

(Matador / Beggars / Indigo)

Dass Cat Powers erstes Album seit sechs Jahren mit ausschließlich eigenem Material in Form einer geradezu hippen, flockigen Indie-Pop-Scheibe daherkommt, ist nicht so erstaunlich, wie es zunächst scheint. Denn Chan Marshall zeigte sich eigentlich immer schon allen möglichen Musikrichtungen gegenüber aufgeschlossen und wer genau hinhört, entdeckt gar den ein oder anderen Kern der hier gebotenen Mischung in älteren Cat-Songs. Erstaunlich ist eher die Art, in der sie das umsetzt, denn mit moderner Studiotechnik und Computern stand sie lange Jahre auf dem Kriegsfuß. Aber das ist jetzt Schnee von gestern, denn hier arbeitet sie mit Synthies, Drumloops, Samples, elektronischen Beats und Bässen, Keyboards, verzerrte Gitarren, gedoppelten und verfremdeten Vocals – unterstützt nur von Mixer Philippe Zdar. Das Ergebnis reicht von der alternativen Dancepop-Nummer bis zum Endlos-Drone mit Bowie-Flair. Interessanter noch als die Musik ist vielleicht die für Chan Marshall ungemein befreiende Botschaft: Nimm das Leben so, wie es ist, sagt sie da wortreich, malerisch und humorvoll. Wenn sich dieses Jahr jemand am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat, dann ist das mit Sicherheit Chan Marshall.

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