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PENELOPE HOUSTON

Rache ist süß

PENELOPE HOUSTON

Wer weiß denn noch, wer mit zu Amerikas ersten richtigen Punk-Bands gehörte? Nein, da muß man weiter zurückdenken, als man glaubt. Bereits 77/78 machten die Avengers – die Rächer – vorzugsweise die Gegend um San Francisco unsicher, spielten mit den Sex Pistols und schafften es, in wahrer Punk-Manier, keinen ordentlichen Tonträger rauszubringen bevor sie sich auflösten und ihre Frontfrau, Penelope Houston dann als NewFolk-Ikone Furore machte.

Jetzt, so scheint es, ist es für Penelope an der Zeit mit sich und der Vergangenheit ins Reine zu kommen: Zeitgleich mit ihrer eigenen, neuen, in Eigenregie produzierten CD „The Pale Green Girl“ erscheint „American In Me“ eine Retrospektive und der erste reguläre Longplayer der Avengers. Abgerundet wird das im Herbst noch mit einer weiteren, neuen EP, „Snapshot“, die Coverversionen enthält. Was war denn der Grund für diesen Rundum-Befreiungsschlag?

„Ach weißt Du, nachdem mein Vertrag mit WEA ausgelaufen war, nahm ich mir ein Jahr Zeit, eine neue Scheibe in eigener Regie aufzunehmen – ohne Druck, aber natürlich auch mit einem kleineren Budget“, meint Penelope, „diese schickte ich dann – wie üblich – an verschiedene Labels. Wie es der Teufel wollte, war WEA interessiert. Ich sagte ‘super – bringt sie doch raus’ - dann stellte sich indes heraus, daß sie eine Best-Of Scheibe mit ein paar der neuen Stücke und älteren Sachen (auch ein Avengers-Stück war dabei) herausbringen wollten.“

Das ist insofern seltsam, als daß WEA mit „Cut You“ vor ein paar Jahren bereits eine ähnliche Scheibe veröffentlichte, bei der die alten Stücke indes zumindest neu eingespielt wurden. Letztlich ermöglichte dies Penelope aber, ihre eigenen Projekte auszuweiten, bis die Zeit reif war, ‘Pale Green Girl’ vollständig herauszubringen.

„Was jetzt die Avengers betrifft: Da gab’s immer Nachfragen von den Fans, ob es nicht möglich sei, die alten Sachen neu aufzulegen. Deswegen gibt’s jetzt die neue Scheibe, die einige ‘wiederentdeckte’ Studio-Tracks und vor allen Dingen Live-Aufnahmen von 77/78 enthält. Wir sind jetzt auch wieder als Avengers aufgetreten. Es war aber keine wirkliche Re-Union, weil wir einen neuen Bassisten und Drummer haben – aber der Original Gitarrist, Greg Ingraham, ist dabei.“

‚Pale Green Girl’ entstand aber mit dem alten Kumpel aus „Birdboy“-Tagen, Pat Johnson, nicht?

„Ja, wir haben immer mal wieder zusammen gearbeitet - nach ‘Cut You’ auch regelmäßig. Musikalisch ist ‘Pale Green Girl’ Pat’s Version von den 60’s. Es gibt definitiv einige Referenzen. Pat ist ein riesiger Musik-Sammler und Fan. Wir haben es auch absichtlich so angelegt. Das hat nämlich Spaß gemacht.“

Und was war Penelope’s Master-Plan?

„Ich arbeite nicht mit Master-Plänen“, lacht sie, „ich bin eher jemand, der die einzelnen Songs betrachtet. Generell würde ich sagen, daß ich eine Möglichkeit suchte, die Inhalte der Texte auf eine möglichst direkte Art rüberzubringen. Da ich nicht mehr auf einem Major war, brauchte ich mir auch keine Gedanken um eine Single zu machen. Das wird dort nämlich immer verlangt.“

Und was hat es mit dem Film auf sich, der im Artwork erwähnt wird?

„Das ist ein imaginärer Film“, gibt Penelope zu, „wer weiß, vielleicht wird ja mal ein richtiger gedreht? Der Art-Director, der auch mein Mann ist, hörte die Scheibe wohl als Soundtrack und das spiegelt sich dann im Artwork wieder. Allerdings basiert die Hauptperson des Titeltracks auf der Schauspielerin Joanne Woodward.“

Im Herbst kommt Penelope zusammen mit Pat Johnson und Band auf Tour.

Aktuelles Album: The Pale Green Girl (DBKWorks)



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