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HI! SPENCER

kreieren Bilder in schönstem Schwarz

HI! SPENCER

In den letzten vier Jahren postum ihres viel beachteten Debüt ´Weiteratmen´ haben sich Hi! Spencer den diesen Titel mental verinnerlicht. ´Nicht Raus, Aber Weiter´ titelt das Ergebnis und bringt die besten Voraussetzungen für echte Chancen auf Top Platzierungen in den Alternative-Charts der nationalen Musikszene mit sich. Hi! Spencer könnten ganze Poesiealben füllen. Wenn sie dich zum Lachen bringen, dann aufrichtig. Und wenn sie dich zum Weinen bringen, muss sich keiner dafür schämen. Sie reichen dir das Taschentuch, geben dir einen Klaps auf den Rücken und ermuntern zum Weitermachen. Balsam fürs Gemüt.

Schwer zu erklären, aber wahrscheinlich sind sie als Kinder in einen großen Trog mit Schläue gefallen. Wer weiß das schon. Wir kennen das alle, das Gefühl irgendwas zu verpassen, ein Gefühl wie ein leeres Glas und das Leben ist trotzdem nur halbvoll. Das Bewusstsein, hier glücklich zu sein und woanders vielleicht noch glücklicher sein zu können. Die Ahnung, dass da irgendwo mehr ist - nur wo? Wir kennen das alle. Und Hi! Spencer sprechen es aus. Ohne zu belehren, lediglich nur zum reflektieren und erwägen. Hi! Spencer wissen „das in den Bildern aus Schwarz noch mehr ist“. Zwischen Kommen und Gehen, zwischen Denken und Handeln, zwischen offenem Mund und geschlossenen Augen erfüllt die Kombination aus poppig-punkigem Indierock und gelungenem Songwriting den Raum mit Verbundenheit, obwohl keiner da ist – möchte man „Nicht Raus, Aber weiter“!

Wie habt Ihr Euch kennengelernt?

„Man könnte hier von einer recht romantischen Fügung sprechen. Wir kennen uns teilweise schon seit dem Kindergarten. Die Freundschaft zwischen uns gab es schon weit vor der Band.“

Was war die Triebfeder Euch Hi! Spencer zu taufen?

„Vorab, der Begriff Triebfeder ist der Wahnsinn! Nach unserer Schulzeit und der Entscheidung, dass wir als Band mit eigenen Songs weitermachen wollen, hatten wir bei uns in der Region gleich die ersten Bookings. Irgendwas musste auf die Plakate. Wir fünf haben uns dann mit ein paar gegärten Getränken in einen Raum eingeschlossen und wollte nicht eher wieder raus sein, bis wir einen Bandnamen haben. Irgendwann hat Malte ´Hi! Spencer´ vorgeschlagen. So einfach ist es manchmal.“

Euer Debüt ´Weiteratmen´ erschien auf Timezone und der aktuelle Nachfolger bei Uncle M. Wie kam es dem Label-Wechsel?

“Timezone hat zum Album ´Weiteratmen´ 2015 einen ziemlich guten Job gemacht. Grundsätzlich sind das sehr gute Leute, die einiges für den Musikstandort Osnabrück tun und es gab nie diesen klassischen Bruch. Wir haben die Zusammenarbeit einfach nicht weitergeführt, weil wir uns in eine andere Richtung entwickelt haben. Wir haben ein Label gesucht, das unserem Profil entspricht und mit Uncle M einen Partner gefunden, der immer wieder ein Grinsen auf unseren Gesichtern hinterlässt.“

Euer neues zweites Album heißt ´Nicht Raus, Aber Weiter´. Wie kam es zu diesem Titel und welche Intention verfolgt Ihr damit?

„Unser erstes Album ´Weiteratmen´ ist zweifelsohne eine feine Platte. Schaut man sich das Werk etwas genauer an, findet man sehr starke Songs, die aber in sich nicht großartig zusammenhängen. Da wollten wir etwas ändern. Ab der Veröffentlichung der EP ´In den Wolken´ im Jahr 2016, hat bei uns ein Prozess eingesetzt, in dem wir uns immer mehr selbst gefunden haben. Auf ´Nicht raus, aber weiter´ geht es um Ängste, diese Ängste zu erkennen, sie zu akzeptieren und, wenn möglich zu überwinden.“

Auf ´Nicht Raus, Aber Weiter´ sind es die nonchalanten, ruhigeren, partiell melancholisch klingenden Songs die überwiegen. Was ist der Grund dafür?

„´Weiteratmen´ ist eigentlich eher eine Ansammlung von coolen Hi! Spencer Songs. Ehrlich gesagt haben wir das Album damals gemacht, weil wir unbedingt ein Album veröffentlichen wollten. Konkrete Perspektiven gab es damals einfach noch nicht. Wenn man sich das Thema Angst als Oberbegriff für ein Album gibt, dann kommt man schwer drum herum, ab und an zur Melancholie zu neigen. Das ist aber genau richtig so, denn Angst ist oft eine sehr verkopfte, triste Sache. Um sich Angst zu stellen, hilft also die Konfrontation. Dabei sind wir ruhiger geworden...“

Aktuelles Album: Nicht raus, aber weiter (Uncle M)



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