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BOY

Se(h)en links, (Luft-)Schlösser rechts

BOY

Vor gut vier Jahren debutierte das Damen-Duo Boy mit einem Album, das sich circa 40 Wochen in den deutschen Charts hielt, und mit „Little Numbers“ einen genreübergreifenden Erfolg beinhaltete! Was kommt nun?

´Little Numbers´ ist nicht nur der Titelsong des Films ´Kein Sex ist auch keine Lösung´, sondern zugleich die Erkennungsmelodie der Comedy-Serie ´Knallerfrauen´. Als wäre das alles nicht schon genug , fand sich der Song obendrein in europaweit ausgestrahlten Werbespots eines Flugunternehmens wider. Nun ist das zweite Album ´We Were Here´ am Start. Dessen Titelsong läuft im Radio bereits auf Dauerrotation. Was verbirgt sich hinter dieser wundervollen ´Hymne an die Unvergänglichkeit wertvoller Momente´? Wir erkundigten uns bei Valeska Steiner (Gesang, div. Instrumente), die, auch im Namen ihrer musikalischen Partnerin Sonja Glass (div. Instrumente, Gesang) gerne einige Geheimnisse lüftete.

„Viele denken, dass der Song von uns beiden handelt, von unseren Reisen, und davon, wo wir überall waren. Das stimmt aber nicht. Er handelt vielmehr von schönen Erinnerungen an eine gemeinsame Zeit, die man in sich trägt, die für immer bleiben. Man schaut zurück auf etwas, das vorbei ist. Aber ohne Wehmut, sondern mit Freude darüber, dass es da war.“

Nichts nur deshalb wurde ´We Were Here´ zur persönlichen Erinnerungsmusik für den just vergangenen Schweden-Urlaub des Autors dieser Zeilen.

Wie wichtig sind Momente, Erinnerungen aus der eigenen musikalischen Anfangszeit (z.B. Silvester, erste Sessions Boy) heute für Boy, wo doch sicher bereits viele noch schönere Momente dazu gekommen sind?

„Das schöne an Erinnerungen ist ja, dass es keine Rangliste gibt, dass sie nicht miteinander konkurrieren müssen. Wir haben seit der Gründung von Boy so viele tolle, absurde und manchmal auch schwierige Momente erlebt... Alle gehören zu unserer Geschichte, prägen und bereichern uns in irgendeiner Form.“

Wie verhält es sich mit ´alten Seilschaften´ (wie z.b. jene mit Bosse)?

„Mit Bosse sind wir gut befreundet. Sonja hat zwei Jahre lang in seiner Liveband Bass gespielt. Und dass er uns Anfang 2011 als Vorband auf seine Tour mitgenommen hat, hat uns sehr geholfen. Es war eine tolle Chance für uns, mit Boy zum ersten Mal vor einem größeren Publikum aufzutreten. Ich glaube, dass uns dort viele Leute zum ersten Mal gehört und begonnen haben, sich für unsere Musik zu interessieren.“

Stehen solche Momente damit im Zusammenhang, dass gesamte Album ´We Were Here´ zu betiteln?

„Nicht unbedingt. Bezogen auf den Albumtitel passte `We Were Here´ für uns, weil ein Album immer eine Momentaufnahme davon ist, wo man sich als Band zu einer bestimmten Zeit befindet - was einen beschäftigt und wie das klingt. Es ist etwas, was man hinterlässt, so wie man seine Initialen in einen Baum ritzt oder an eine Wand kritzelt: Wir waren hier.“

Phoenix-Drummer Thomas Hedlund war auf dem Debut bereits auf vier Tracks vertreten. Wie oft durfte er diesmal ran?

„Thomas hat diesmal auf einem Song gespielt, `Hit My Heart´. Es gibt noch einige weitere musikalische Gäste auf dem Album - Streicher, Bläser, einen weiteren befreundeten Schlagzeuger, und beinahe alle Mitglieder unserer Live-Band. Ansonsten ist es aber auch schön, dass wir dadurch, dass Sonja Bass, Gitarre und Cello spielt und unser Produzent Philipp Steinke ein sehr guter Keyboarder und Gitarrist ist, auch sehr eigenständig und zurückgezogen arbeiten konnten.“

´Tageslicht´ beim Debut, nun folgt, zumindest klanglich, das ´Nachtleben´. Ying und Yang bei Boy?

„Dass das neue Album eher eine nächtliche Stimmung hat und vielleicht etwas weniger sonnig klingt als `Mutual Friends´, ist uns erst aufgefallen, als wir die Stücke fürs Album ausgewählt hatten, einen Gesamteindruck davon bekommen haben. Es war also keine bewusste Entscheidung.”

Aktuelles Album: We Were Here (Grönland Records)


Weitere Infos: http://www.listentoboy.com Foto: Debora Mittelstaedt

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