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ERIC ECKHART

Auf´s Neue!



Zwar ist das neue Album des in Berlin lebenden US-Songwriters und Weltenbummlers Eric Eckhart wahrlich nicht sein erster musikalischer Gehversuch, aber dennoch nennt er es "This Is Where It Starts" – einfach weil diese Scheibe für ihn der Beginn eines neuen Lebensabschnittes ist.

“Dieses Album und diese Songs fühlen sich wie ein Neubeginn für mich an”, erklärt Eric, “ich zog von Irland nach Berlin um dieses Album aufzunehmen, verliebte mich in die Stadt und beschloss, dort zu bleiben. Zum ersten Mal, seit ich vor 20 Jahren begann, Musik aufzunehmen, fühlte ich, dass mich in meiner eigenen, spezifischen Stimme ausdrücken konnte.”

Warum war das denn so schwierig? Die aktuellen Songs kommen schließlich souverän und selbstverständlich daher.

“Ich begann Songs zu schreiben, als ich 16 war und war damals hauptsächlich von den Beatles und New Wave aus den 70ern und 80ern wie etwa Elvis Costello oder Squeeze inspiriert. Es brauchte aber sehr lange, bis ich realisierte, dass mich auch der Folk, der Blues und die Musik aus den Bergen meiner Heimat West Virginia beeinflussten.”

Im Prinzip schreibt Eric Songs in der Tradition der großen romantischen Songwriter – allerdings kann er auch ganz gut zulangen und wartet gerne mit epischen, druckvollen Finalen auf.

"Ich liebe Rock-Musik”, meint er hierzu, “ich habe immer Rock-Musik gespielt und es gibt nichts besseres als sich eine E-Gitarre umzuhängen und den Verstärker aufzudrehen. Aber ich tendiere dazu, eher nachdenkliche, akustische Songs zu schreiben. Dieses Mal wollte ich einfach beides miteinander verbinden.”

Eric gelingt es dabei, Klischees und Schemata zu umschiffen. Was muss man denn als Songwriter vermeiden, um zu einem solchen Ergebnis zu kommen?

“Vorhersehbar zu sein”, sagt Eric wie aus der Pistole geschossen, “ich fordere mich selbst heraus, einen Song auf eine andere Art als die offensichtliche zu interpretieren. Davon wurde ich durch das Leben in Berlin inspiriert, wo jeder sein Ding macht – in der Mode, dem Lifestyle und der Musik. Das ermöglichte mir, verschiedene Seiten meiner Persönlichkeit und verschiedene Arten, meine Songs zu interpretieren auszuloten.”

Welches sind dabei Erics bevorzugte Emotionen?

“Eine Mischung aus Schmerz und Freude. Fröhliche Musik mit traurigen Texten oder umgekehrt. Ich mag diesen 'Ziehen-Drücken-Effekt' den das auf mich ausübt.”

Eric ist mit 41 Jahren natürlich nicht mehr der Jüngste und viele in seinem Alter interessieren sich nicht mehr für Musik oder spielen schon Blues. Wie sieht er denn diese Problematik?

“Neue Künstler sind meist jung – so um die 20”, überlegt er, “ich bin in meinen 40ern – und bringe so einen anderen Blickwinkel mit, als viele meiner Kollegen. Ich mag das, weil ich andere Prioritäten habe. Mir geht es sowieso nur darum, Songs zu schreiben die ich mag. Alles, was daraus resultiert ist ein Bonus. Mir geht es nicht mehr um eine Szene, eine Party oder Mädels. Ich lasse die Musik mich in die Richtung führen, in der sie möchte. Ob das der Blues ist oder Elektronika oder Rock ist mir egal. Sei es drum!”

Das heißt nicht, dass sich Eric Eckhart in sein Schicksal ergeben hat, sondern wohl eher, dass er die Kraft der Inspiration auf kreative Weise nutzt. Was ist denn für Eric selbst der wichtigste Aspekt des Albums?

“Die Tiefe und die verschiedenen Ebenen der Songs”, erklärt Eric, “ich glaube, dass man das Album drei Mal anhören muss, bevor sich die Songs vollständig offenbaren. Die Worte und die Musik brauchen Zeit um ihre größte Wirkung zu entfalten. Ich denke, dass das dem Album ein langes Leben garantiert.”

Aktuelles Album: This Is Where It Starts (Snowhite)




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